Deutschland im Jahr 2022: 31,4 Prozent Inflation!

Inhaltsverzeichnis

Die gestrige Veröffentlichung der Produzentenpreise in der Eurozone war ein regelrechter Schock. Diese sind im Februar richtiggehend explodiert!

Deutschland im Februar 2022: 31,4 Prozent Inflation!

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte kletterten um unglaubliche 31,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, so das Statistikamt Eurostat am Mittwoch. Allein bei Energie gab es einen massiven Anstieg von 87,2 Prozent. Klammert man diesen hochvolatilen Bereich wegen seiner „besonderen“ Entwicklung aus, zogen die Erzeugerpreise insgesamt immer noch um 12,2 Prozent an.

Solche Inflationsdaten kennen wir eigentlich nur aus Schwellenländern (wie etwa der Türkei) oder aus Diktaturen, die nicht mit Geld umgehen können, wie Simbabwe oder Venezuela. Willkommen im Club, Eurozone!

Warum sind die Erzeugerpreise so wichtig? Weil sie in ein paar Monaten als Verbraucherpreisinflation für jeden Konsumenten erfahrbar werden. Die Hersteller legen ihre Kostensteigerungen nämlich auf ihre Verkaufspreise um.

Und das können sie im momentanen Umfeld der Knappheit sehr gut. Diese Knappheit wurde durch eine geradezu gemeingefährliche Coronapolitik ausgelöst, die meinte, man könne Wirtschaft einfach mal eben so „abschalten“ und später wieder „hochfahren“.

Das hat ja „bestens“ geklappt. Mangel und Inflation an allen Ecken. Der Sanktionskrieg gegen Russland hat diese Entwicklung noch dramatisch verschärft. Leider ohne, dass sich am Krieg etwas geändert hätte.

Europa auf dem Weg in die schwerste Versorgungskrise

Die Folgen dieser „Weisheit“ werden wir bald alle sehr schmerzhaft spüren. Im Moment fehlt es an LKW-Fahrern (üblicherweise aus Osteuropa kommend), die Güter (auch Lebensmittel) transportieren. Und an Paletten, um diese Güter überhaupt transportfähig zu machen. Und an staatlichen Hilfen für die immer zahlreicher werdenden Transportunternehmen, die von der Pleite bedroht sind. Eine neue Kettenreaktion bei kritischen Gütern bahnt sich jetzt gerade an.

Wir sind auf dem Weg in die schlimmste Versorgungskrise seit dem 2. Weltkrieg. Mit einer Horde inkompetenter Schaumschläger an Steuer in Berlin, die den Ernst der Lage noch immer nicht begriffen haben. Nein, wir brauchen jetzt nicht noch mehr „grüne Energie“ und Toiletten für Transmenschen, sondern eine stabile und bezahlbare Versorgung nebst Transport!

Europäische Zentralbank macht sich endgültig überflüssig

Aber hallo? Da könnte doch wenigsten die Europäische Zentralbank etwas gegen die hohe Inflation machen? Iwo. Die haben nach über einem Jahr galoppierender Inflation immer noch nicht gemerkt, dass sie was falsch gemacht haben. Wie sagte gestern EZB-Direktor Fabio Panetta laut der Nachrichtenagentur Reuters?

Ein zu starker Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Inflation würde das Wirtschaftswachstum im Euroraum abbremsen. Welcher Zinsschritt? Es gab nie einen! „Stattdessen müssten wir die Binnennachfrage massiv unterdrücken, um die Inflation zu senken”, warnte er. Das würde die Wirtschaftsaktivität bremsen. Ich sage: ein Zinsschritt würde den Sparern wenigstens ein minimales Zinseinkommen geben. Und das wäre positiv.

Komischerweise ist das genau die Strategie der US-Notenbank (Zinserhöhungen) und sie fährt bis jetzt ganz gut damit. Wozu brauchen wir in Europa eigentlich eine Zentralbank, die ihrem einzigen Auftrag (Preisstabilität) nicht im Geringsten nachkommt?

„Real“ sind wir längst in einer schweren Rezession

Und zum Wachstum: Das existiert schon lange nicht mehr. Wenn Sie 2 Prozent Wachstum ausweisen bei 7 Prozent Inflation haben Sie in Wahrheit eine (reale) Schrumpfung von 5 Prozent. Also eine faktische Rezession. Das ist die Realität heute. Ich bin gespannt, wann diese auch an den Börsen in Europa ankommt. Bleiben Sie als Anleger in europäischen Aktien auf der Hut!