Bauernstreiks in Frankreich
Bei meinem letzten Besuch des ländlichen Frankreich, in der Normandie, ist mir ein großer Heuhaufen neben der Straße aufgefallen, an dem ein Schild hing: Kostenlose Milch.”
Ein weiterer Heuhafen lieferte eine andere Botschaft: Bauernstreik”.
Die Geschichte, die hinter diesen Schildern steckt, erinnert an die Ära der Krisen und ist schwarzweiß. Nachrichtenbeiträge aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise zeigen amerikanische Farmer, die ihre Milch lieber wegschütten als sie für die deflationierten Preise zu verkaufen. Jetzt tun die Bauern in Frankreich das Gleiche. Die Preise sind so sehr gefallen, dass viele sich weigern, überhaupt zu verkaufen.
Sie können aber nicht aufhören, die Kühe zu melken. Was sollen sie also mit ihrer Milch anfangen? Sie verschenken sie. Oder sie werfen sie gegen die Büros der Landwirtschaftsbehörden der Regierung.
Derweil nennt ein Beitrag in der New York Times die Gründe, warum die Milch so günstig geworden ist. Neue Technologie macht es leichter und günstiger, gute Milchkühe hervorzubringen.
Technologie und Globalisierung sind grundsätzlich deflationär.
Ersteres lässt die Produktivität steigen und reduziert damit die Kosten für die Produkte. Letzteres senkt die Preise, indem man die Unternehmen in Richtung der Hersteller lenkt, die weltweit die geringsten Lohnkosten haben.
Deflation ist die natürliche Weltordnung. Inflation ist immer ein Kniff, der von der Regierung angewendet wird. Zentralbanken zielen” auf ein bestimmtes Inflationsniveau ab, weil sie denken – oder sagen, dass sie denken – dass ein bisschen Inflation dabei hilft, Vollbeschäftigung zu schaffen. Und das ist manchmal auch so. Aber das erreichen sie durch Verrat. Die Inflation hintergeht die Klasse der Arbeiter. Sie reduziert die Reallöhne, und macht es günstiger, Personal einzustellen. Das ist der Punkt, an dem die Inflation anfängt außer Kontrolle zu geraten und wenn die Präsidenten den Schlagt die Inflation”-Anstecker hervorholen.