Platzt jetzt die Immobilienblase?

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Noch geht die Preisrally am Immobilienmarkt weiter. Wie bereits in den vergangenen Jahren kosteten Wohnimmobilien in den ersten drei Monaten 2022 mehr als zuvor, aber es werden erste Stimmen einer Trendwende wach.

Inzwischen haben wir uns schon fast daran gewöhnt, dass vor allem in den Metropolen die Preise für Wohnimmobilien immer weiter steigen. Viele Anleger machen sich gar nicht bewusst, dass irgendwann mal Schluss sein könnte.

Das Online-Portal „Immoscout24“ spricht jetzt die mögliche Trendwende offen an. Die Preise gehen runter, sagt Thomas Schroeter, Chef von Immoscout24. „Wir sehen, dass tatsächlich die Preise zu fallen beginnen, das gilt insbesondere für die Metropole“, erklärt Schroeter auf tagesschau.de. „Berlin ist relativ stabil, aber in Düsseldorf, Hamburg, Köln, München, Stuttgart sehen wir Preisrückgänge: je nach Metropole von bis zu fünf Prozent.“

Ökonomen schließen sich der Meinung Schroeters an und sprechen ebenfalls von einer Trendwende oder sogar von einem Ende des Booms.

Warum die Preise sinken

Dass die Preise sinken, liegt vor allem an der Zinsentwicklung. Seit Anfang des Jahres haben sich die Bauzinsen mehr als verdreifacht auf aktuell 3,1 Prozent für einen Zehn-Jahres-Kredit. Für Kaufinteressenten mit genügend Eigenkapital stellt das kein Problem dar, wohl aber für diejenigen, die eine umfangreiche Finanzierung benötigen. „Die monatlichen Raten haben sich gegenüber dem Tiefstand der Zinsen im letzten Jahr für ein typisches Finanzierungsmodell bis auf das doppelte verteuert“, rechnet ImmoScout24-Chef Schroeter vor. Viele Menschen müssen da vom Traum der eigenen vier Wände Abstand nehmen, zumal die hohe Inflation in den letzten Monaten ohnehin das Leben stark verteuert hat.

Wer sich doch für den Bau einer Immobilie entscheidet, muss neben höheren Zinsen mit höheren Baukosten rechnen. Das hat wiederum zur Folge, dass die Banken genauer hinschauen. Laut tagesschau.de sind die Vergaberichtlinien für Wohnungsbaukredite erheblich verschärft worden.

Auslöser der Finanzkrise 2008 war eine vorangegangene Immobilienblase, die platzte. Könnte es dazu erneut kommen? Steffen Sebastian vom Lehrstuhl für Immobilienfinanzierung an der Uni Regensburg versucht auf tagesschau.de zu beruhigen: „Wir haben einfach in Deutschland und mittlerweile auch in Europa eine sehr gute Regulierung, sodass ich schon davon ausgehe, dass sowohl die Banken als auch die privaten Immobilienfinanzierer grundsätzlich einen moderaten Preisrückgang ohne Probleme verkraften könnten.“

Die USA: Eine tickende Zeitbombe

In den USA ist die Lage allerdings problematischer, unter anderem wegen einem anderen Finanzierungssystem. Eine Finanzierung ist dort variabel. Das heißt: Kreditnehmer müssen aussteigen, wenn sie die Kredite nicht mehr bedienen können. Im Vergleich zu Deutschland ist der Zinssatz in den USA schon deutlich mehr angestiegen. Für eine 30-jährige Hypothek müssen mehr als fünf Prozent bezahlt werden, seit Jahrzehnten ein neuer Rekordwert.

In den USA sind also Kreditausfälle wahrscheinlicher als in Deutschland. Ein Warnzeichen dafür, dass jenseits des Atlantiks etwas im Argen liegt, könnte auch die rückläufige Anzahl an Baugenehmigungen sowie ein Rückgang der Baubeginne sein.

Die Sorge wächst, dass sich die Immobilienkrise von 2007 wiederholen könnte. Letztendlich wäre das dann wahrscheinlich erneut kein ausschließliches Problem der USA. Stattdessen würde eine globale Krise drohen.

Die Lage spitzt sich gefährlich zu und es ist jetzt wichtiger denn je, dass Sie sich richtig aufstellen und Maßnahmen zu Ihrem Vermögensschutz einleiten.