Das Desaster am Immobilienmarkt. Was Sie wissen müssen.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Während Sparerinnen und Sparer froh sind, dass die Zinsen nach über einem Null- und Negativzins-Jahrzehnt endlich wieder steigen, sind Kreditnehmer sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich alles andere als begeistert.
Als Folge dessen ist die Nachfrage nach Baufinanzierungen weiter eingebrochen. Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen an Privathaushalte und Selbstständige ging im September um 28 Prozent zum Vorjahresmonat zurück, zeigen laut tagesschau.de neue Daten der Beratungsfirma Barkow Consulting. Mit einem Volumen von 16,1 Milliarden Euro liege das Neugeschäft auf dem niedrigsten Stand seit 2014. Die Analyse stützt sich auf sorgfältig recherchierte Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesbank.
Dass die Nachfrage nach Immobilienkrediten zurückgeht, ist verständlich, da die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite sich in den letzten Monaten vervierfacht haben. Die Verunsicherung bei potenziellen Kreditnehmern ist groß, da es einen solchen Zinsanstieg bisher noch nie gegeben hat.
Warum Banken vorsichtiger geworden sind
Außerdem sind die Banken bei der Kreditvergabe deutlich restriktiver geworden. Wegen der hohen Inflation werden beispielsweise höhere Lebenshaltungskosten bei der Kreditprüfung angesetzt, sodass Banken zu dem Schluss kommen, dass so mancher sich kein Immobiliendarlehen mehr leisten kann. Bei den monatlichen Raten kann der Anstieg der Zinsen schnell mehrere hundert Euro ausmachen.
Neben den gestiegenen Zinsen wird auch der starke Anstieg der Baupreise für Bauherren zunehmend zum Problem. Aus diesem Grund werden viele Wohnbauprojekte abgesagt. Im September meldeten laut ifo-Institut 16,7 Prozent der befragten Baufirmen stornierte Aufträge. Private Bauherren sind aufgrund der allgemeinen Situation extrem verunsichert und nehmen Abstand von geplanten Bauvorhaben. Schließlich kann niemand sagen, wie lange die Inflationsrate noch steigen wird und wer in der mehr als wahrscheinlichen Rezession seinen Arbeitsplatz verlieren wird.
Wie sich die Situation für die Banken gefährlich zuspitzt
Die Zurückhaltung hat dann wiederum Folgen für die Banken. Laut der Prüfungsgesellschaft PwC hatten Banken an Privathaushalten im März noch Wohnungsbaukredite in Höhe von 32 Milliarden Euro vergeben, im August waren es nur noch 18,5 Milliarden Euro.
Private Immobiliendarlehen sind für die deutschen Banken ein wichtiges Geschäft, da diese mit rund 40 Prozent den größten Anteil im Kreditbuch ausmachen. Können die Banken den Rückgang verkraften oder droht eine Bankenkrise? In diesen ungewissen Zeiten fallen Prognosen schwer, auch wenn es darum geht einzuschätzen, ob sich Immobilieninvestments aktuell noch lohnen.
Laut einer Studie der Schweizer Großbank UBS ist in Deutschland der Immobilienmarkt in Frankfurt und in München stark überhitzt.
Immobilien-Investoren aufgepasst: Wo die Blase platzen könnte
„Gerade Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe in diesen Regionen Deutschlands erwägen, sollten derzeit Vorsicht walten lassen“, rät Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege in Deutschland auf tagesschau.de.
Die Schweizer Experten haben für Frankfurt und München einen Bubble-Index-Wert von 2,21 beziehungsweise 1,80 Punkten ausgerechnet. Ab einem Wert von 1,5 Punkten besteht das Risiko einer Blasenbildung. Die UBS geht von einer Immobilienblase aus, wenn das Preisniveau von bestimmten Wirtschaftsdaten, wie Einkommen, Wirtschaftswachstum und Bevölkerungswanderung, stark abweicht.
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