Rohstoffe ETF
Anleger, die in ETF auf Rohstoffe investieren, profitieren mit kleinen Investitionssummen indirekt von der Preisentwicklung bestimmter Rohstoffe. Mit dem Kauf von Fondsanteilen beteiligen sich Anleger üblicherweise an einem großen Fondsvermögen in Form von Aktien, Immobilien oder anderen Werten.
Mit dem gebündelten Fondsvermögen können Fondsgesellschaften Börsenkurse gezielt aktiv beeinflussen. Werden mit ETF Rohstoffe gehandelt, liegt eine besondere Form der Fondsbeteiligungen vor, die passiv auf die Nachbildung von Rohstofffuture-Indizes ausgerichtet sind. Wer in ETF auf Rohstoffe investiert, entscheidet sich für eine Anlageform, die sich von herkömmlichen Fondsbeteiligungen deutlich unterscheidet.
ETF Rohstoffe – Investition in börsengehandelte Fonds
Die Abkürzung ETF bezeichnet den Begriff Exchange-Traded Fund und beschreibt einen börsengehandelten Fonds. Anders als der Kauf von Anteilen herkömmlicher Fonds werden ETFs nicht von den emittierenden Investmentgesellschaften angeboten, sondern direkt an der Börse gehandelt. ETFs unterscheiden sich von anderen Fonds außerdem durch die Anlagestrategie. Sie stellen keine direkten Beteiligungen an bestimmten Vermögenswerten dar, sondern bilden Indizes nach.
Fondsbeteiligungen mit ETF auf Rohstoffe sind verbriefte Anteile an dem Sondervermögen des Fonds und werden getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft verwaltet. Der Fonds investiert passiv, indem er versucht, die Wertentwicklung am Markt abzubilden, ohne selbst Einfluss darauf zu nehmen.
Wenn mit ETF Rohstoffe gehandelt werden, so richtet sich die Anlagestrategie vorwiegend auf den Fonds und nicht auf den Rohstoff selbst. ETF sind selbst jederzeit an der Börse handelbar und bilden bekannte Indizes wie den DJ UBS Commodity Index oder den S&P Goldman Sachs Commodity Index nach.
ETF auf Rohstoffe orientieren sich an Futures
Futures sind Börsen-Terminkontrakte, durch die sich Käufer und Verkäufer zu gegenseitigen Leistungen verpflichten. Die Leistungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt, dem festgelegten Termin, stattfinden. Neben dem Termin für die Leistungserbringung wird auch der Preis bei Vertragsabschluss festgelegt.
Der Futurehandel ist charakteristisch für den Börsenhandel von Rohstoffen. Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bezahlt der Käufer eine Sicherheitsleistung, auch als Einschusszahlung bezeichnet, die nur einen Bruchteil des Kontraktwerts beträgt. Damit gewährt der Käufer dem Verkäufer einen indirekten Kredit und hat gleichzeitig die Möglichkeit, durch den Futurehandel an der Börse spekulative Gewinne zu erzielen.
Da die Kurse der Futures bis zum Handelstermin auch fallen können, ist der Futurehandel mit einem gewissen Risiko verbunden. Mit ETF auf Rohstoffe haben Anleger die Möglichkeit, vom Futurehandel zu profitieren, ohne sich selbst zum Kauf des Rohstoffs zu verpflichten.
Besonderheiten von ETF auf Rohstoffe – Swap-Vereinbarungen
ETF auf Rohstoffe investieren nicht direkt in Futures, sondern in einen Wertpapierkorb mit vom Futurehandel unabhängigen Wertpapieren. Die zuverlässige Abbildung der Indizes erfolgt durch Swap-Vereinbarungen, die eine zuvor vereinbarte Index-Rendite im Tausch gegen die Rendite des Wertpapierkorbs garantieren. ETF auf Rohstoffe können zur Inflationsabsicherung beitragen, sind aber als spekulative Anlagen dennoch mit Risiken behaftet, da sich die Entwicklung des Wertpapierkorbs nur schwer vorhersehen lässt.