Fonds: Investments mit vielen Facetten

Kaum eine andere Anlageform bietet so viele Möglichkeiten wie der Fonds. Und das nicht nur im Hinblick auf die Chancen und Risiken, auf die unterschiedlichen Anlageziele wie auch auf die verschiedenen Investitions-Schwerpunkte. Wegen der herrschenden Niedrigzinsphase gehören Fonds in Deutschland zu den beliebtesten Anlageformen.
2 min | Stand 07.06.2022
Inhaltsverzeichnis

Grundsätzlich sollte bei Fonds zwischen Offenen und Geschlossenen Investmentfonds unterschieden werden. Immerhin sind nach Angaben des Bundesverbands Investment und Asset Management e.V. (BVI) zu Beginn des Jahres 2016 rund 2,6 Billionen € von über 50 Millionen privaten und institutionellen Investoren allein in Offenen Investmentfonds angelegt.

Fonds: offene Variante mit Vorteilen

Offenen Investmentfonds sind sowohl als Aktien-, Misch- wie auch Immobilienfonds erhältlich, wobei immer eine größere Anzahl von Wertpapieren oder Immobilien im Fonds vertreten sind. Innerhalb des Fonds können bei größeren Verlusten eines Einzeltitels diese durch andere ausgeglichen werden.

Neben aktiv gemangten Fonds, bei denen das Fondsmanagement über die Zusammensetzung und Gewichtung der Einzeltitel im Finanzprodukt entscheidet, gibt es auch noch die so genannten Exchanged Traded Funds (ETF). ETFs orientieren sich hinsichtlich der Zusammensetzung und Gewichtung meist an einem Index. Da sie nicht aktiv gemangt werden müssen, zeichnen sie sich vor allem durch niedrige Kosten aus.

Ein weiterer Vorteil Offener Investmentfonds gegenüber der geschlossenen Variante ist ihre Verfügbarkeit. In der Regel können Offene Immobilienfonds – ein entsprechendes Volumen vorausgesetzt – täglich zu einem entsprechenden Kurs an der Börse gehandelt werden. Beim Fondsinvestment gibt es auch keine festen Laufzeiten, Offene Fonds sind immer “open end“. Der Investor kann kaufen und verkaufen, wie er möchte.

Geschlossene Fonds für Langfrist-Anleger

Auch Geschlossene Fonds gibt es in verschiedenen Kategorien: etwa als Medienfonds, Immobilienfonds oder Schiffsfonds. Allerdings investieren sie anders als Offene Investmentfonds das Geld ihrer Anleger meist in nur ein Projekt. Dies kann zum Beispiel der Bau eines Einkaufszentrums oder der Kauf eines Containerschiffes sein. Dabei erzielen sie ihre späteren Einkünfte aus der Vermietung oder Verpachtung des jeweiligen Objektes.

Anleger werden beim Erwerb eines Geschlossenen Fonds Unternehmer (Kommanditisten) der Gesellschaft – sie erhalten quasi den Status eines „Stillen Teilhabers“. Damit beteiligen sie sich sowohl an den Chancen wie an den Risiken des Projekts. Darüber hinaus müssen Investoren sogar mit dem Totalverlust der Anlage rechnen, wenn das finanzierte Objekt nicht die gewünschte Rendite erzielt oder sogar in die Insolvenz geht.

Abhängig von der jeweiligen Gewinnstruktur des Offenen Fonds kann ein Verkauf desselben mit hohen Verlusten verbunden sein. Geschlossene Fonds sind allerdings für manche Investoren, die in erster Linie steuerliche Gesichtspunkte beachten, nicht uninteressant.