Wann platzt die Blase?
Die USA stellen mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent der Weltmarktkapitalisierung die Weltleitbörse dar. Sicherlich kennen Sie das alte Börsen-Bonmot: „Wenn der DOW hustet, kriegt der DAX Schnupfen“. Soll heißen: Die Trends der US-Börse übertragen sich in der Regel auf die meisten globalen Aktienmärkte. Das gilt sowohl im positiven als auch im negativen Sinne: Übertreibt der US-Aktienmarkt, sodass eine gefährliche Blase entsteht, betrifft das auch den Rest der Welt.
In den letzten Jahren hat sich in den USA eine besonders gefährliche Blase aufgebaut, die alles übertrifft. Schauen Sie sich dazu diese Grafik an:
Aus dem Beratungsdienst „Sicheres Geld“
3 Blasen, die hohe Verluste brachten
Die Kreise markieren die drei Höchststände der US-amerikanischen Aktienmärkte und setzen diese in ein Verhältnis zu den Märkten der restlichen Welt. Das erste Hoch war in den 1960er-Jahren, als die Nifty-Fifty-Blase herrschte. Diese platzte anschließend in den inflationären 1970er-Jahren. Es gab verheerende Kursrückgänge und eine beständig hohe Geldentwertung. Der inflationsbereinigte US-Aktienmarkt benötigte damals ungefähr ein Vierteljahrhundert, um die vormaligen Höchstkurse wieder zu überbieten.
Ein weiteres Hoch gab es um das Jahr 2000, als die Technologieblase dominierte. Erneut kam es im Anschluss zu massiven Kursrückgängen. Der Nasdaq-Composite verlor fast 80 Prozent an Wert. Der deutsche Leitindex DAX gab zwischen dem Hoch im Jahr 2000 und dem Tief im März 2003 in der Spitze 73 Prozent ab. Viele zuvor hochgelobte Technologiewerte vom Neuen Markt verschwanden ganz vom Kurszettel. Das gesamte Segment „Neuer Markt“ wurde im Juni 2003 von der Deutschen Börse eingestellt.
In den vergangenen hundert Jahren gingen Blasen an den Aktienmärkten immer mit einem hohen Verhältnis der US-Aktien gegenüber dem Rest der Welt einher. Das galt auch für die 1920er-Jahre, die in der Grafik nicht abgebildet sind. Das Verhältnis US-Aktien versus die übrige Welt ist deshalb ein guter Indikator für Blasenentwicklungen an den Aktienmärkten.
Die heutige Blase übertrifft alles
Schauen Sie jetzt nochmal auf die Grafik. Sie sehen, dass die US-Aktien sich aktuell besonders vom Rest der Welt abheben. Das heißt: Wir befinden uns in einer Blase und es besteht akute Blasengefahr. Aufgrund des Exzesses am US-Aktienmarkt ist die Blase zum Bersten gespannt und könnte jederzeit platzen. Anlegerinnen und Anleger könnten über Nacht besonders schwere Verluste erleiden. Diese könnten schmerzhafter als bei den letzten Malen ausfallen, weil die heutige Blase alles übertrifft.