Trotz sinkender Inflation droht weiter Gefahr

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Dass die Inflation im Oktober „nur“ noch bei 3,8 % lag, präsentierten Politiker und Notenbanker als großen Erfolg. Wieder und wieder wurde betont, dass die Teuerung vor einem Jahr noch bei fast 9 % gelegen hätte. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation würden wie erwartet wirken.

Wenn überhaupt wird nur in einem Nebensatz erwähnt, dass eine Inflation von fast 4 % ungefähr das Doppelte von dem ist, was die Europäische Zentralbank erreichen will, nämlich 2 %. Die Inflation ist also immer noch viel zu hoch.

Preise steigen weiter, nur langsamer

Ein Rechenbeispiel zu den Lebensmittelpreisen zeigt, dass wir immer noch deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn wir Dinge des täglichen Bedarfs brauchen. Wenn Sie im Herbst 2021 ihren Einkaufswagen mit Nahrungsmitteln und Getränken füllten, mussten Sie dafür 100 Euro bezahlen. Ein Jahr später kostete die gleiche Auswahl 17 Euro mehr. Nun werden 125 Euro fällig. Statt 17 sind es „nur“ 8 Euro mehr. Die Preise steigen also weiter, aber langsamer als noch vor einem Jahr.

Natürlich ist die sinkende Inflation gut für Deutschland, aber unser Land steckt weiterhin in einer tiefen Krise. Laut tagesschau.de hat der Internationale Währungsfonds ebenfalls davor gewarnt, zu früh von einer Entspannung der Lage zu sprechen.

In einer Analyse vergangener „Inflations-Schockverläufen seit den 70er-Jahren“ heißt es: In nicht mal einem Drittel der Fälle von hoher Inflation sank die Teuerung innerhalb von fünf Jahren wieder auf das gewünschte Maß, selbst „erfolgreiche“ Verläufe brauchten dafür mehr als drei.

Anders ausgedrückt: Das Thema Inflation ist für die Bundesbürgerinnen und -bürger noch lange nicht abgehakt.

Warum die Preise weiter steigen

Philipp Harms, Ökonom an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, erklärt auf tagesschau.de, dass es verzögerte Effekte gäbe, zum Beispiel Lohnabschlüsse. Diese beruhten auf Preisanstiegen bei Energie- und Nahrungsmitteln und wirkten lange nach. Der hohe Lohn führt dann wiederum zu einem Kostendruck, der an die Kundschaft weitergegeben wird – ein sogenannter Zweitrundeneffekt.

Mögliche Stolperfallen gibt es auch rund um den Arbeitsmarkt. Aufgrund des Fachkräftemangels halten viele Unternehmen trotz schwächelnder Konjunktur an ihren Arbeitnehmern fest. Die Arbeitgeber denken, sie können sich keine Entlassungen leisten, weil es keine neuen Bewerber geben wird, wenn die Konjunktur wieder anzieht, aber: Mehr Mitarbeiter für dasselbe Produkt, geht ins Geld.

Die höheren Lohnstückkosten könnten an die Verbraucher weitergegeben werden. Die Lage ist besonders prekär, weil sich die Konjunktur weiter eintrübt und erstmal keine Besserung in Sicht ist.

Hinzu kommt der Einfluss der globalen Krisen. Außerdem spielt der Wechselkurs des Dollars eine Rolle. Deutschland importiert viele Waren, die in Dollar gehandelt werden. Wertet der Euro gegenüber dem Dollar ab, müssen wir mehr als vorher bezahlen. Darüber hinaus schlägt der Klimawandel immer mehr zu Buche.

Warum Vorsicht geboten ist und was Sie tun sollten

Die sinkende Inflation ist ein Lichtblick am Ende des Tunnels, mehr nicht. Wir stecken weiterhin tief in der Krise und Ihr Vermögen ist in Gefahr. Deshalb sollten Sie Maßnahmen zu Ihrem Vermögensschutz einleiten.