Der Untergang der Credit Suisse: Was Sie wissen sollten
Droht eine neue Finanzkrise? Nachdem in den USA die Silicon Valley Bank Pleite gegangen war, wuchs auch hierzulande die Unsicherheit. Als dann auch noch die Credit Suisse über die Klinge sprang, geriet so mancher Anleger in Panik.
Für Beruhigung sorgte, als Verhandlungen bezüglich einer Übernahme der Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS bekannt wurde. Am Sonntagabend war der Deal dann in trockenen Tüchern. Die Schweizer Großbank UBS wird ihre Konkurrentin Credit Suisse für drei Milliarden Franken übernehmen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstützt die Übernahme, indem sie den Banken ein Darlehen von insgesamt bis zu 100 Milliarden Franken gewährt. Zudem sichert die Schweizer Regierung der UBS eine Garantie von neun Milliarden Franken zu.
Nach Bekanntgabe des Mega-Deals machte sich in der Schweiz Erleichterung breit. Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset sprach von einer „sehr starken Lösung“. Die Stabilität des Schweizer Finanzplatzes und des internationalen Finanzsystems wurde in den Vordergrund gestellt. Ein unkontrollierter Absturz der Credit Suisse hätte unkalkulierbare Folgen für die Schweiz und die internationale Finanzwelt gehabt, hieß es. Deshalb sei der Zusammenschluss wichtig, um eine weitreichende Finanzkrise zu vermeiden.
Neue Probleme nach der Übernahme
Für die Credit Suisse musste ohne Frage eine Lösung her – und zwar schnell, aber ist nach dem Deal alles wieder gut? Nein, denn durch die Übernahme ist eine neue Riesenbank entstanden – größer als „too big to fail“. Banken, die den Beinamen „too big to fail“ (engl. „zu groß zum Scheitern“) tragen, sind große, systemrelevante Banken, welche international vernetzt sind. Geraten sie ins Straucheln, werden in der Regel andere Banken mit in den Abgrund gerissen. Deshalb gelten für diese Institute besondere Sicherheitsauflagen, aber werden diese für die neue Jumbobank ausreichen?
Thorsten Hens, Vize-Direktor des Instituts für Banking und Finance an der Uni Zürich zieht auf tagesschau.de einen Vergleich mit Südkorea. „Da gebe es ein großes Unternehmen, genannt Samsung, das im Wesentlichen am Ende auch die Politik bestimme“. Man müsse aufpassen, denn „wenn man so ein großes Unternehmen hat, wer will am Ende noch die UBS retten“, heißt es weiter. Da könne es dann nur noch eine Verstaatlichung geben, weil es keine andere Bank gebe, die einen so großen Koloss am Ende noch aufnehmen könnte.
Der Fall der Credit Suisse hat das Vertrauen in die Bankenwelt arg beschädigt, weil der Untergang der 1856 gegründeten Traditionsbank hausgemacht war. Durch jahrelanges Missmanagement hatte die Bank sich selbst ins Abseits manövriert. Von Geldwäsche der bulgarischen Mafia über undurchsichtige Geschäfte in Mosambik bis hin zu Risikogeschäften des Hedgefonds Archegos und der Greensill-Fonds, welche die Bank Millionen kosteten: Das Vertrauen war bereits vor dem Zusammenbruch auf einem Tiefpunkt.
Verzockt – und die Aktionäre leiden
Der „Tages-Anzeiger“ wirft der Credit Suisse laut tagesschau.de Abzockermentalität in der Führungsetage vor. Die Zeitung hat aus den Geschäftsberichten errechnet, dass die Bank seit 2013 zwar kumuliert 3,2 Milliarden Verlust machte, die Top-Manager aber im selben Zeitraum 32 Milliarden Franken (32,2 Milliarden Euro) an Boni einsteckten.
Es ist im Interesse der gesamten Finanzwelt, dass die neue Riesenbank besser gemanaged wird als zuletzt die Credit Suisse. Der Absturz der altehrwürdigen Bank zeigt jedoch erneut: Die Finanzwelt ist eine Schlangengrube. Am besten nehmen Sie deshalb Ihren Vermögensschutz selbst in die Hand – mit den unabhängigen Empfehlungen aus Sicheres Geld, dem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen, gelingt es Ihnen leichter als Sie denken. Zudem nehmen Sie lukrative Gewinnchancen mit.