China in der Krise: Warum Ihr Vermögen in Gefahr ist

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Sind Chinas fetten Jahre vorbei? Momentan sieht es ganz danach aus, denn die wirtschaftlichen Herausforderungen nehmen mehr und mehr zu.

Chinas Führung in Peking stellt das Reich der Mitte zwar als aufstrebende Nation mit einer vielversprechenden Zukunft dar, aber ein Blick hinter die Kulissen zeigt zahlreiche Mängel:

Die Einkommens- und Vermögensungleichheit wird mehr und mehr zum Problem. Die Jugendarbeitslosigkeit lag im Juni nach offiziellen Angaben bei über 20 Prozent. In einigen Sektoren der chinesischen Wirtschaft gab es Überkapazitäten, was zu ineffizienter Produktion und fallenden Preisen führte. Gleichzeitig erhöhte sich die Verschuldung im Unternehmenssektor, was das Risiko von finanziellen Instabilitäten erhöhte.

Entwicklungen im Immobilienmarkt machen Angst

Zum echten Sorgenkind wird mehr und mehr der Immobilienmarkt. Der chinesische Immobilienkonzern Evergrande hatte Schulden in Höhe von rund 300 Milliarden Dollar angehäuft, die nicht mehr bedient werden konnten. Deshalb beantragte der Konzern in den USA Gläubigerschutz.

Der Immobilienentwickler Country Garden galt lange Zeit an der Börse als solide. Nachdem jedoch bestimmte Dollar-Zinszahlungen nicht mehr geleistet werden konnten, droht nun die Zahlungsunfähigkeit. Der Aktienkurs ist bereits abgestürzt, weil das Vertrauen fehlt.

Jetzt wächst die Sorge, dass die Immobilienkrise auf die Finanzmärkte überspringen könnte. Hinter hervorgehaltener Hand spricht man bereits von einem neuen „Lehman-Moment“.

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, bestätigte auf tagesschau.de, dass es tatsächlich dazu kommen könnte. Allerdings geht er nicht von einer globalen Krise aus, da der Einfluss des chinesischen Staates in der Finanzindustrie riesig sei und die Regierung schon jetzt versuche, langsam die Luft aus der Immobilienblase zu nehmen.

Was Peking gegen die Krise unternimmt

Tatsächlich hat Peking Maßnahmen eingeleitet, um nervöse Investoren zu beruhigen. Zur Bewältigung der Schuldenproblematik wurden Banken beispielsweise angewiesen, ihre Kreditvolumen zu erhöhen. Darüber hinaus senkte die chinesische Notenbank ein weiteres Mal die Leitzinsen.

Unternehmen sollen aufgrund der günstigen Kreditkosten zu Investitionen motiviert werden. Die Konjunktur soll so an Fahrt aufnehmen. Ob die Erwartungen erfüllt werden, ist jedoch ungewiss.

Wenn China hustet, erkältet sich die ganze Welt – heißt es oft. Das gilt auch für die aktuelle Krise, denn negative Auswirkungen sind hier in Deutschland bereits spürbar. Die DAX-Konzerne sind in Sorge, da sie abhängig sind von den Exporten nach China.

Seit vielen Jahren ist China größter Handelspartner Deutschlands. „Sieben Prozent aller Exporte gehen nach China“, erklärt Felix Hüfner, Chefvolkswirt der UBS Bank, auf tagesschau.de. Das schwächelnde China-Geschäft sei „auch mit ein Faktor, warum das deutsche Wachstum im Moment so schwach ist“, so Hüfner weiter.