Was Sie über den digitalen Euro unbedingt wissen sollten

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Die EZB hat letzte Woche einen Vorschlag zur Einführung des digitalen Euros vorgelegt. Fragen Sie sich, warum es in Zukunft eine virtuelle Währung geben soll? Der elektronische Zahlungsverkehr bietet doch schon jetzt die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen.

Die Verantwortlichen der Europäischen Zentralbank und der EU-Kommission erklären, dass der digitale Euro das Bargeld nicht ersetzen soll. Bargeld bleibt, heißt es, der digitale Euro soll die bestehenden Zahlungsmittel ergänzen. Ist das nötig?

„Man bekommt mehr Auswahl“, wird die zuständige Kommissarin Mairead McGuiness auf tagesschau.de zitiert. „Wir werden digital tun können, was wir heute mit Bargeld erledigen und es ist wichtig, den Menschen diese Möglichkeit zu geben. Das ist nicht wie bei Kreditkarten. Wir sprechen darüber, unser Bargeld in ein digitales Format zu bringen und uns zu erlauben, Bargeld digital zu verwenden.“

Dreiviertel der Deutschen wollen den digitalen Euro nicht

Die Europäische Zentralbank will im Herbst entscheiden, ob sie die Arbeiten am digitalen Euro vorantreibt. Wird die Meinung der Bundesbürgerinnen und -bürger berücksichtigt, wäre das nicht nötig, denn: Laut einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken stehen rund 75 % der Deutschen dem digitalen Euro skeptisch gegenüber.

Bedenken gibt es hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit. Kommissarin McGiuness betont zwar, dass der digitale Euro kein Big-Brother-Projekt sei, aber können wir ihr Glauben schenken? Die Einführung einer digitalen Währung würde eine umfangreiche Erfassung und Speicherung von Transaktionsdaten erfordern. Sind unsere Daten dann wirklich noch sicher oder werden wir zum gläsernen Menschen?

Im Fokus steht auch das Thema Cybersicherheit. Hacker könnten Sicherheitslücken ausnutzen, ins System eindringen und erhebliche finanzielle Schäden verursachen.

Ist die Finanzstabilität bedroht?

Darüber hinaus befürchten die Banken, dass der digitale Euro Auswirkungen auf die Finanzstabilität haben könnte. Es könnte zu einem Bankrun kommen, weil der digitale Euro im Vergleich zu normalen Bankeinlagen attraktiver ist. Dies könnte die Banken destabilisieren und das Finanzsystem negativ beeinflussen.

EZB und EU-Kommission versuchen zu beruhigen. Es wird betont, dass die EZB im Zahlungsverkehr nicht als Konkurrenz der Geschäftsbanken auftritt. Banken und Zahlungsdienstleister sollen ihre Rolle behalten und den digitalen Euro zu den Bürgern und den Unternehmen bringen. Außerdem soll es eine Obergrenze für den digitalen Euro geben, auch um Geldwäsche zu verhindern.

Trotz Gegenwind und Kritik werden EZB und EU-Kommission das Projekt wahrscheinlich weiterverfolgen, unter anderem um im internationalen Vergleich bestehen zu können. Rund um den Globus arbeiten zahlreiche Zentralbanken an der Entwicklung einer digitalen Währung.

Dazu gehören China, Japan, Kanada und die USA. Insbesondere die G7-Staaten haben sich bereits im Juni 2021 darauf geeinigt, die Einführung digitaler Zentralbankwährungen gemeinsam zu koordinieren und zu unterstützen.

Was Sie jetzt tun sollten

Sie sollten also damit rechnen, dass der digitale Euro kommt. Ob das Finanzsystem, wie wir es kennen, dann weiterbestehen wird, ist unklar. Am besten nutzen Sie die Zeit bis zur Einführung, um Ihr Vermögen zu schützen und zu mehren. Empfehlungen finden Sie in Sicheres Geld, dem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen.