USD/JPY steigt – sind das nur Short-Eindeckungen?

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Ihnen ist wahrscheinlich nicht entgangen, dass die Stärke des japanischen Yen in den letzten Wochen einen massiven Dämpfer bekommen hat, der sich in den letzten zwei Tagen verschärfte. Nachdem das Währungspaar seit Anfang Juli von über 162 Yen pro US-Dollar auf knapp 140 abrutschte, geht es nun wieder kräftig nach oben.

Der US-Dollar hat in den letzten zwei Wochen wieder massiv zugelegt und am Freitag war der überraschend starke Arbeitsmarktbericht für September ein weiterer Grund, um noch einmal durchzustarten. Die US-Währung kletterte an diesem letzten Wochentag auf ein 7-Wochen-Hoch und hat gegenüber dem Yen die beste Woche seit 2009 hingelegt.

Der Grund: Wetten auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed um 50-Basispunkte wurden reduziert. Händler stellten sich vielmehr auf eine weniger aggressive US-Notenbank in punkto Zinssenkungen ein. Das hat für eine rasche Neubewertung des Währungspaares gesorgt.

Auflösung von Short-Schieflagen

Aber nicht nur das. Es kam auch zu massiven Eindeckungen von Short-Positionen, die aufgrund eines Anstiegs von 400 Pips in den letzten Tagen kräftig im Verlust gelegen hatten. Das Zünglein an der Waage war wohl der US-Arbeitsmarktbericht. Diese Schieflagen, die durch die ziemlich spät im Abwärtstrend eröffneten Short-Trades verursacht wurden, sorgten in den letzten Tagen für einen Anstieg über die hellrote Widerstandszone zwischen 145 und 146,30 Punkten, die Sie in der nachfolgenden Grafik sehen.

Zuvor hatte das Währungspaar schon den flachen Aufwärtstrend zurückerobert. Damit ergaben sich innerhalb kürzester Zeit zwei charttechnische Trendwende-Signale nach oben, die weitere Kursgewinne ermöglichen.

Abbildung 1: Chartanalyse des US-Dollar in Japanischer Yen ab Februar 2024. Angezeigt wird der Tageschart.

Quelle: aktienscreener.com

200-Tage-Linie ist ab jetzt das Ziel!

Sie dürfen damit rechnen, dass dieser gelb eingekreiste Ausbruch nach oben sich in der aktuellen Woche wahrscheinlich fortgesetzt wird – allerdings nur bis zum Realtime-Widerstand der blau berechneten 200-Tage-Linie bei 150,90 Punkten. Wird dieser Bereich angesteuert, sollten einerseits die Short-Eindeckungen beendet sein, andererseits wird es wohl zu ersten Gewinnmitnahmen von Händlern kommen, die den Ausbruch nach oben zum Aufbau von Long-Positionen genutzt haben.

Fazit

Die mehrmonatige Abwärtsbewegung bei dem Währungspaar US-Dollar zum japanischen Yen scheint vorerst beendet zu sein.

Momentan spricht vieles dafür, dass der Aufwärtsbewegung bei knapp 150,90 Yen pro Dollar die Luft ausgeht. Sollte dem nicht so sein, könnte ein Short-Squeeze das Währungspaar wieder in den Bereich von 160 Punkte bringen.