USD/JPY: Es kann noch tiefer gehen!

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Die Stärke des japanischen Yen hat in den letzten zwei Wochen massiv zugenommen. Waren es vor Kurzem noch überschaubare 500 Pips, die der US-Dollar gegen die Asien-Währung verloren hatte, sind jetzt noch einmal 1.100 Pips dazugekommen.

In meiner letzten Analyse hatte ich darauf hingewiesen, dass es zu Carry-Trade-Auflösungen kommen könnte, was eine Abwärtsbewegung des US-Dollar verstärken würde. Genau das ist seitdem auch passiert.

Carry-Trade-Schieflagen und charttechnische Verkaufssignale sorgen für große Trendbewegungen

Diese Schieflagen, die durch die ziemlich spät im Trend aufgebauten Carry-Trades verursacht wurden, waren aber nicht der einzige Grund für die überaus kräftige Trendbewegung des USD/JPY-Währungspaares in Richtung Süden. Die Charttechnik hatte hier ebenfalls ihre Finger im Spiel.

In der nachfolgenden Grafik sind mit zwei gelben Pfeilen die ersten beiden größeren charttechnischen Trendwende-Signale hervorgehoben: zum einen der Fehlausbruch, der mit der ersten roten, langen Abwärtskerze markiert wurde; zum anderen vier Tage später dann der Bruch des seit Anfang des Jahres gültigen Aufwärtstrends und die Unterschreitung der Widerstandszone zwischen 156,80 und 157,80 Punkten.

Damit ergaben sich innerhalb kürzester Zeit drei charttechnische Trendwende-Signale auf hohem Niveau, die auf Kursverluste hinwiesen. In den letzten beiden Tagen kamen dann gleichzeitig zwei weitere charttechnische Verkaufssignale dazu, welche Sie in der Grafik rot eingekreist sehen.

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1: Chartanalyse des US-Dollar in Japanischer Yen ab Dezember 2023. Angezeigt wird der Tageschart.

Quelle: aktienscreener.com

200-Tage-Linie- und Unterstützung-Kreuzung an einem Tag – schlimmer gehts kaum!

Innerhalb eines Tages wurde nicht nur die allseits beachtete 200-Tage-Linie (blau) nach unten gekreuzt, sondern auch die dort verlaufende, nächsttiefere Unterstützungszone zwischen 150,65 und 151,87 – und das auch noch mit einer seit langem nicht mehr gesehenen sehr langen, roten Abwärtskerze!

Gleich am Folgetag ging es noch etwas tiefer. Die Angst scheint mittlerweile massiv unter den Devisenhändlern umzugehen. Auch kommt hinzu, dass während der Sommerzeit durch das sogenannte „Sommertief“ der Umsatz grundsätzlich etwas dünner ist. Ich rechne mit weiteren Kursverlusten!

Vor zwei Wochen schrieb ich hier im Fazit: „Es wäre nicht verwunderlich, wenn im Laufe der Woche auch die grüne Unterstützungszone unterschritten wird […].“

So ist es auch gekommen, allerdings beruhigte sich das Währungspaar nicht so wie von mir erwartet, sondern wurde ganz einfach weiter nach unten durchgereicht.

Momentan spricht vieles dafür, dass die Abwärtsbewegung sich weiter fortsetzen wird, nämlich bis in den Bereich zwischen 145 und 146,30 Punkte. Erst dort ist eine weitere wichtige Unterstützungszone in Hellgrün von mir eingefügt. Dort könnte das Währungspaar dann erst einmal einen Boden ausbilden. Mit Blick auf die aktuell turbulente Zeit ist das aber ganz und gar nicht sicher.