USD/JPY: Erwartete Schwäche ist eingetreten!
Manchmal dauert es länger, manchmal auch nur wenige Tage, bis ein erwartetes Ereignis eintritt. Im Währungspaar US-Dollar zum japanischen Yen galt Letzteres. Mitte Januar hatte ich hier an dieser Stelle darauf gepocht, dass das Jahr 2025 für den US-Dollar zum japanischen Yen nicht gut werden würde. Das Argument kam von der Charttechnik. Ein Fehlausbruch nach oben war bereits neutralisiert worden. In der Regel führt das zu einer großen Bewegung in die entgegengesetzte Richtung, also in diesem Fall in Richtung Süden.
Mein damaliges Fazit von Mitte Februar lautete:
„Das Blatt hat sich für den US-Dollar zum japanischen Yen gewendet. Seit Anfang Februar hat der Markt umgeschwenkt von bullisch zu bearish.
Momentan befindet sich das Währungspaar in einer Seitwärtsphase, deren Ende sich erst durch einen weiteren Kursrutsch auf neue Tiefs ergeben würde. Für mittelfristige Trader empfiehlt es sich daher, eine Short-Position erst zu eröffnen, wenn die hellgrüne Unterstützungszone zwischen 150,94 und 151,75 Punkten unterschritten wird. Die Stopp-Platzierung im Fall der Positionseröffnung empfiehlt sich bei 153,25 Punkten. Nachgezogen werden sollte der Stopp, wenn das Währungspaar den Bereich um 149 Punkte ansteuert oder unterschreitet.“
Sie sind short? Dann ziehen Sie jetzt den Stopp in den Gewinn!
In der nachfolgenden Tageschart-Grafik habe ich den Zeitpunkt des damaligen Beitrags mit einem roten Pfeil markiert. Nur vier Tage hat es gedauert, dann wurde das oben angesprochene Short-Signal gegeben. Die entsprechende Position liegt jetzt mit über 300 Pips im Gewinn!
Im obigen Fazit sollte bei einer Positionseröffnung ein Stopp bei 153,25 Punkten platziert werden. Jetzt, mit einem aktuellen Kurs von 148,05, empfehle ich den Stopp knapp unter den Einstiegspreis nachzuziehen. In diesem Fall ergäbe sich ein Stopp bei 150,80 Yen pro US-Dollar.
Abbildung 1: Chartanalyse des Währungspaares US-Dollar in Japanischer Yen ab Juli 2024. Angezeigt wird der Tageschart.
Quelle: aktienscreener.com
Weiterer Kursrutsch ist nicht aufzuhalten!
Mit der Abwärtsbewegung in den letzten fünf Tagen wurde die Unterschreitung der ehemaligen Unterstützungszone zwischen 150,94 und 151,75 Punkten als relevantes Verkaufssignal bestätigt. Die blau berechnete 200-Tage-Linie hat endgültig einen sinkenden Status und mit der Unterschreitung des Tiefs von Anfang Dezember darf das USD/JPY-Währungspaar die Reise in Richtung Süden ohne Wenn und Aber fortsetzen.
Den braunen Pfeil hatte ich schon im Zuge der Analyse vom letzten Monat eingefügt. Wie Sie sehen, rutscht das Währungspaar mittlerweile entlang dieser Pfeil-Linie nach unten ab. Wenn das Währungspaar sich an dieser Linie weiter nach unten handelt, sollte spätestens Mitte April der Bereich um 141 Yen pro US-Dollar erreicht sein.
Der Abwärtstrend ist mittlerweile etabliert. Nur eine Zurückeroberung der 200-Tage Linie, einhergehend mit einem Anstieg auf über 153 Yen, dürfte weitere Kursverluste verhindern.
Fazit
Der US-Dollar schwächelt momentan nicht nur zum Yen, sondern hat in der letzten Woche auch mehr als 500 Pips zum Euro und 300 Pips zum britischen Pfund verloren. Es ist also nicht so, als würde es sich mit Blick auf die Dollarschwäche bei dem japanischen Yen um einen Einzelfall handeln.
Fällt USD/JPY weitere 150 Pips, sollte erneut der Stopp nachgezogen werden. Und das jeweils um 100 Pips, sodass entsprechende Positionen auf der Short-Seite sich weiter positiv entwickeln können, ohne aus Versehen ausgestoppt zu werden.
Thomas Bopp ist seit über 35 Jahren als Finanzmarkt-Analyst tätig. Kaum ein Trader ist so lange am Markt und derart routiniert wie er. Jahrzehntelange Börsenerfahrung, einzigartige Kontakte zu Herstellern von hochwertiger Tradingsoftware und eine stoische Ruhe, die nichts erschüttern kann.
