Panik im Kryptomarkt: Greifen Hedgefonds die Kryptos an?

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Eigentlich sagt der Name „Stablecoin“ (zu Deutsch: Stabile Münze) genau aus, was die Kryptowährung Terra UST des Projektes Terra/LUNA sein sollte: Durch die Bindung an einen realen Wert sollte eine Stabilität geschaffen werden, die eben nicht zu Kurseinbrüchen und volatilen Ausschlägen führt, wie wir sie von anderen Kryptos kennen.

Doch wie uns der Terra/LUNA-Crash zeigt, ist genau das Gegenteil passiert. Terra UST war eigentlich 1:1 an den US-Dollar gebunden. Doch von der Stabilität des angeblichen Stablecoin ist nichts mehr übrig: Terra UST brach vor wenigen Wochen komplett ein und notiert nun -99,9 % unter seinem Hoch von Anfang April.

Im April notierte Terra UST bei fast 120 USD. Heute steht der Coin bei 0,0001 USD. Ja, das ist kein Tippfehler. Es ist die vierte Stelle hinter dem Komma. Das Hauptproblem ist das zerstörte Investorenvertrauen, das auf den gesamten Kryptomarkt überspringt. Dies zeigt sich in den Panikverkäufen. Allein in der letzten Woche wurde im Kryptocrash über 1 Mrd. USD an Kapital vernichtet.

Terra/LUNA-Zusammenbruch sorgt für Panik

Es könnte noch schlimmer kommen: Wie Sie vielleicht wissen, war ich mehrere Wochen in New York. An der Wall Street gingen Gerüchte um, dass einige Hedgefonds gezielt auf fallende Kurse bei großen Kryptowährungen wetten. Die Gerüchte besagen, dass diese Hedgefonds in einigen Kryptos Fehler in den technischen Protokollen aufgespürt hätten und dann auf fallende Kurse dieser Kryptos setzen.

Solche wilden Spekulationen sollte man mit Vorsicht genießen. Aber es half nicht, dass kurz danach der Terra UST-Crash erfolgte. Ob die beiden Punkte wirklich verknüpft sind, kann niemand genau sagen. Zeitlich passt es zusammen. Aber was ich mit Sicherheit sagen kann: Es ist nicht hilfreich für das schwer angeschlagene Vertrauen der Anleger in den Kryptosektor.

Haben Hedgefonds technische Fehler bei Kryptos aufgespürt?

Das Vertrauen ist jedoch elementar für den Kryptomarkt. Denn es stehen ja bei den meisten Kryptowährungen keine realen Werte dahinter. Hier ist ein wichtiger Fakt, den Krypto-Freaks gerne verschweigen: Bei 90 % der Kryptos und deren hinterlegten Protokollen handelt es sich um IT-Experimente.

Fraglos um extrem hochwertige und komplexe Experimente von hochintelligenten ITlern. Aber nichtsdestotrotz sind es Experimente. Denn Krypto und Blockchain ist eine völlig neue Welt. Lediglich bei Bitcoin und partiell einigen anderen großen Kryptos haben wir genug Historie und Daten, um mit Sicherheit sagen zu können, dass deren Protokolle funktionieren.

Bitcoin hält sich aktuell vergleichsweise stabil am unteren Ende des mittelfristigen, seit dem Corona-Crash 2020 gültigen Aufwärtstrendkanals. Doch wenn es im Kryptosektor zu einer neuen Welle an Panikverkäufen kommt, besitzt auch Bitcoin großes Abwärtspotenzial. Denn der Bruch des Aufwärtstrends würde ein massives mittelfristiges Verkaufssignal entstehen lassen.

Fazit: Wir wissen aus der Historie, dass in der Frühphase einer neuen Industrie – und das ist Krypto – 90 % der Unternehmen bankrottgehen und verschwinden. Lassen Sie sich von den niedrigen Kursen nicht aus der Reserve locken: Viele kleine Kryptos werden sich nie wieder erholen. Setzen Sie lieber auf die großen, etablierten Kryptos wie Bitcoin. Doch auch hier sollte man erst mal abwarten. Die Crash-Gefahr ist noch nicht gebannt.