Bitcoin: Handeln mit Hebel ist nicht empfehlenswert

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Gestern war es wieder einmal so weit: Bitcoin ist deutlich abgestürzt. In der Spitze über 14 Prozent! Zahlreiche Privatanleger, die gehebelt auf steigende Kurse gesetzt haben, wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Für Aktien wie Marathon Digital und Coinbase, die beide entsprechend auf den Bitcoin-Kurs reagieren, gab es auch eine Reaktion. Allerdings nicht so, wie erwartet.

Bitcoin im Tageschart

Die grüne Linie war das alte Allzeithoch. An dieser Stelle hatten wohl einige Teilnehmer eine Verkaufsorder platziert – oder Gewinnmitnahmen, was letztlich dasselbe ist. Das Ergebnis: Die Kurse fielen um 14,29 Prozent und haben damit sicherlich reichlich Stopps ausgelöst und zahlreiche Marginkonten aufgelöst.

(Quelle: Tradingview.com)

So ein Intraday-Crash passiert immer wieder und trotzdem machen viele Anleger den Fehler: Sie handeln gehebelte Kryptowährungen. Ausreichend Puffer nach unten haben die wenigsten eingeplant. Genau deshalb lohnt es sich auch für die großen Spieler am Markt, den Kurs blitzschnell nach unten zu drücken.

Sie sehen selbst im Chart, dass die Kurse sofort wieder hochgekauft wurden. Es ist offensichtlich, dass nicht Bitcoin das Problem hatte, sondern die Privatanleger zu sehr gehebelt das schnelle Geld machen wollten.

Dass es jetzt genau am Allzeithoch von 2021 passiert ist, macht die Sache noch verwerflicher. Denn hier kann es immer zu einer Gegenbewegung kommen. Doch die Gier kennt gerade im Krytopbereich keine Grenzen und so haben wohl viele Spekulanten bereits Bitcoin im 6-stelligen Bereich gesehen.

Der Kurs kann kommen, aber eben nicht morgen. Abgesehen davon verstehe ich nicht, warum man Bitcoin gehebelt handeln muss. Der Wert schwankt schon genug. Wer mehr Action braucht, muss ich einfach Coins mit weniger Marktkapitalisierung aussuchen. Die steigen entsprechend schneller, wenn Bitcoin alles nach oben zieht.

Marathon Digital hat den Rücksetzer vorhergesehen

Warum auch immer, aber die Kurse des Krypto-Mining-Unternehmens aus den USA hatten bereits am 28. Februar den Rückwärtsgang eingelegt. Während Bitcoin noch ein paar Tage stieg, war hier das höchste der Gefühle bereits erreicht.

(Quelle: Tradingview.com)

Ähnlich war es übrigens vor Weihnachten 2023. Da stiegen die Kurse von MARA auch nicht weiter, sondern fielen sogar. Zur selben Zeit kletterte Bitcoin noch ein wenig weiter nach oben. Nur um dann gut 2 Wochen später um über 20 Prozent einzubrechen. Sieht so aus, als sollten wir Marathon weiterhin auf dem Schirm haben, wenn wir den Aktienkurs als Frühwarnsignal für Bitcoin nehmen können.

Ganz in Stein gemeißelt, ist diese Theorie aber nicht. Als Bitcoin 2021 sein Allzeithoch machte, notierte Marathon Digital ebenfalls auf Allzeithoch.

Im Chart sehen Sie meine Nachkaufzone um 18 US-Dollar. Bis dahin fehlt leider noch einiges. Wir brauchen vermutlich temporäre Unterstützung der Bitcoin-Bären.

Coinbase rennt davon

Während wir bei MARA einen Rücksetzer sehen konnten, lässt sich die Aktie von Coinbase nichts anmerken. Klar, sie ist gestern auch kurz gefallen – steht aber heute schon wieder höher. Meine gewünschte Kaufzone im Bereich um 130 US-Dollar sehen wir scheinbar erst nicht so schnell wieder.

Inzwischen notiert Coinbase bei 232 US-Dollar und ist somit nur noch 200 US-Dollar von ihrem Allzeithoch entfernt. Das Allzeithoch (430 US-Dollar) hat hier aber wenig Bedeutung, weil das direkt vom Börsengang im April 2021 stammt. Interessanter ist, dass die Kurse selbst zum Zeitpunkt als Bitcoin sein Allzeithoch 2021 machte, nur auf 370 US-Dollar stiegen.

Fazit

Hebel sind für Zertifikate oder CFDs völlig legitim. Nur bei Kryptowährungen hört der Spaß auf. Da ist zu viel Bewegung drin und die Depots von Privatanlegern können sich per Flash-Crash schnell in Rauch auflösen.