Drohung und Bitcoin-Erpressung basieren auf einem Bluff!

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8com gehört zu den führenden Anbietern von Awareness-Leistungen und Informationssicherheit in Europa. Das sogenannte Cyber Defense Center schützt die digitalen Infrastrukturen seiner Kunden effektiv vor Cyberangriffen. Aktuell hat 8com GmbH & Co. KG eine sehr interessante Pressemitteilung veröffentlicht mit Bezug zu einem aktuellen Betrugsversuch, bei dem wieder einmal Lösegeldzahlungen in Bitcoin gefordert werden: Hacker versuchen derzeit Betreiber von Webseiten mit einer neuen Betrugsmasche zu erpressen. Besonders dreist daran ist, dass sie eigentlich überhaupt kein Druckmittel gegen ihr Opfer in der Hand haben.

Die Drohung: „Your website, databases and emails has been hacked“

Webseitenbetreiber und Admins weltweit haben in den vergangenen Wochen E-Mails erhalten, in denen Kriminelle damit drohen, vermeintlich erbeutete Daten dazu zu nutzen, den Ruf des Opfers zu zerstören. Um das zu vermeiden, soll das Opfer 2.500 US-Dollar in Bitcoin zahlen. Die Drohung selbst erreicht die Opfer per E-Mail mit dem Betreff „Your website, databases and emails has been hacked”. In der Nachricht selbst behaupten die Kriminellen, dass sie die Webseite des Opfers gehackt und die Daten inklusive des E-Mail-Kontos vollständig heruntergeladen haben. Als Beweis führen sie an, dass ihre E-Mail ja über den Server des Opfers verschickt worden sei.

Sollte das Opfer nicht innerhalb von 72 Stunden 2.500 US-Dollar in der Kryptowährung Bitcoin zahlen, würde man diese Daten dazu nutzen, systematisch den Ruf des Webseitenbetreibers zu zerstören. Dazu würde man nicht nur die gestohlenen Daten veröffentlichen, sondern auch E-Mails an alle bekannten Kontakte schicken, um diese wissen zu lassen, dass der Webseitenbetreiber die Veröffentlichung der Daten zu verantworten habe. Außerdem würde man die Webseite auf jede Blacklist des Landes setzen. Aufhören würde man erst dann, wenn das Lösegeld auf einem von zwei Bitcoin-Wallets eingegangen wäre. Zu guter Letzt wird erneut betont, dass es sich bei dieser E-Mail keinesfalls um einen Scherz handle und der Versuch zu verhandeln sinnlos sei.

Drohung und Bitcoin-Erpressung basieren auf einem Bluff! 

Das „Problem“ an der Sache ist allerdings: Die Webseiten der Opfer wurden überhaupt nicht gehackt und die Kriminellen haben somit tatsächlich keinerlei Druckmittel in der Hand. Recherchen von BleepingComputer zufolge sind auf den beiden bekannten Bitcoin-Wallets trotzdem bereits Zahlungen eingegangen. Das bedeutet, dass zumindest einige der Angeschriebenen die Drohungen ernst genommen haben und nun 2.500 Dollar ärmer sind.

Urheber der Betrugsmasche ist eine Gruppe, die sich selbst Team Montesano nennt, weitere Informationen sind allerdings derzeit noch nicht bekannt. Verbreitet werden die Erpresser-Mails über Phishing-Nachrichten, die scheinbar nach dem Gießkannenprinzip weltweit an alle möglichen Branchen verschickt werden, darunter Blogger, Regierungsbehörden und Unternehmen jeglicher Größe.

Achtung vor den Krypto-Betrügern!

Die aktuelle Kampagne ist nur eine in einer langen Reihe von betrügerischen E-Mails, mit denen Kriminelle versuchen, ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Mal ist es eine angeblich verfängliche Aufnahme des Nutzers über die Webcam, mit deren Verbreitung gedroht wird, mal wird damit gedroht, einen Profikiller anzuheuern, sollte der geforderte Betrag nicht gezahlt werden. Immer wichtig dabei ist, dass man sich nicht von solchen Geschichten einschüchtern lässt, denn letzten Endes handelt es sich einfach nur um Spam und genau so sollte man die E-Mails auch behandeln.

Neben meinen fundierten Empfehlungen befasse ich mich auch fortlaufend sehr intensiv mit schwarzen Schafen und unseriösen Krypto-, Mining- oder Trading-Anbietern. Diese missbrauchen den Krypto-Boom, um ihre – meist in betrügerischer Absicht konzipierten – Shitcoins oder angeblichen Krypto-Investment- (SCAM) bzw. Schneeball-Systeme (PONZI) gezielt und bewusst an unbedarfte Anleger zu verkaufen. Ich warne Sie regelmäßig vor dubiosen Anbietern und aktuellen Betrugsmaschen.