Digitalwährungen können in Konflikten hilfreich sein

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Franklin Templeton Investments ist eine Investmentgesellschaft mit Hauptsitz in San Mateo, Kalifornien. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern vertreten und ist als Franklin Resources im Aktienindex S&P 500 gelistet. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 1,4 Billionen US-Dollar. Aktuell hat der Deutschland-Ableger, die Franklin Templeton Investment Services GmbH mit Sitz in Frankfurt, eine sehr interessante Pressemitteilung veröffentlicht. Franklin Templeton Investments öffnet sich ganz offensichtlich wie schon sein Mitbewerber Fidelity immer stärker der Krypto-, Blockchain- und Metaverse-Welt:

Digitalwährungen können in Konflikten hilfreich sein

Menschen, die vor Konflikten fliehen, können meist nur wenig mitnehmen und werden regel­mäßig bestohlen, erpresst und ausgebeutet. Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine scheint sich zu zeigen, dass digitale Währungen bei Konflikten und Unruhen eine positive Rolle spielen können. Denken Sie zum Beispiel an eine Familie, die aus einem Kriegsgebiet flieht – ein wesentliches Problem besteht für sie darin, eine Möglichkeit zu finden, aus dem Ausland auf ihre Ersparnisse zuzugreifen.

Anders als Papiergeld oder Banküberweisungen, die oft Einschränkungen unterliegen, sind Digitalwährungen grenzüberschreitend sehr leicht verfügbar. Vor dem Krieg befand sich die Ukraine nach einem Ranking von Chainalysis auf Platz vier der Länder mit der größten Akzep­tanz von Digitalwährungen weltweit. Es ist also möglich, dass viele ukrainische Geflüchtete auf der Flucht ihre digitalen Ersparnisse mitnehmen konnten.

Digitalwährungen wurden auch vielfach zur Sammlung von Spenden für die Ukraine genutzt. In der Ukraine wurden von öffentlicher Seite erfolgreich Digitalwährungs-Wallets als ein neuer Kanal für Hilfspakete eingesetzt. Und schließlich erweisen sich Spenden in Digitalwährungen gegenüber der inflationsgetriebenen Abwertung der Lokalwährung als resilient und werden relativ schnell verarbeitet, was sie noch attraktiver macht.

Die Volatilität des Krypto-Ökosystems ist ein großes Hindernis für ihre massenhafte Anwendung

Blockchains und die darauf entwickelten Anwendungen haben ein enormes Umbruchpotenzial. Angesichts ihrer Skalierbarkeit und preisgünstigen Dienste ist es denkbar, dass viele Branchen durch die mit diesen Lösungen einhergehende Dezentralisierung verändert oder gar völlig umge­krempelt werden. Da auf Blockchains neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, schafft das Netzwerk einen intrinsischen Wert. Blockchain- und Smart-Contract-Lösungen stehen jedoch noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Noch stärker als von ihrer Wertschöpfung hängt der Erfolg der Technologie von der Akzeptanz, der Sicherheit und dem Vertrauen in diese Lösungen ab. Die Volatilität des Krypto-Ökosystems ist ein großes Hindernis für ihre massenhafte Anwen­dung, und obwohl bestimmte Digitalwährungen in manchen Fällen die Lösung sein können, sind die erheblichen Kursschwankungen der Tokens generell ein Risiko für Verbraucher und Anleger.

Für Staaten und Unternehmen sind Datenschutz und Sicherheit von zentraler Bedeutung. Für sie ist die zugangsbeschränkte Permissioned Distributed Ledger Technology (PDLT) besser geeignet. Beispielhafte Anwendungen sind die Speicherung von Daten (wie Identitätsdaten oder medizinischen Aufzeichnungen), die Absicherung von Wahlsystemen oder die Überwachung von Lieferketten. PDLT ist eine Möglichkeit zur Automatisierung und Sicherung vieler Prozesse.

Mein Fazit: Potenzial und Payment-Funktionalitäten von Kryptowährungen werden derzeit noch unterschätzt!

Unser Geld hat drei grundlegende Funktionalitäten: Der Einsatz als Zahlungsmittel, als Recheneinheit für die Bewertung von Gütern, Produkten und Dienstleistungen, sowie als Wertaufbewahrungsmedium. Beim Bitcoin steht – vergleichbar mit Gold – für eine stark zunehmende Anzahl an Investoren, aufgrund der großen Probleme unseres inflationären Geldsystems, mittlerweile die Wertaufbewahrungsfunktionen an erster Stelle. Aber auch die Krypto-Zahlungsverkehrsfunktionen werden nicht nur beim Bitcoin weiter an Bedeutung gewinnen.

Die Nachfrage nach digitalen Zahlungsoptionen ist aktuell größer als jemals zuvor. Das Geldmonopol der Banken ist bereits gebrochen, da digitale Zahlungen und mobile Geldbörsen mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme sind. Klassische Banken und innovative Zahlungsdienstleister wie PayPal müssen neue Wege finden, um die Wünsche von Verbrauchern nach Benutzerfreundlichkeit und Schnelligkeit zu erfüllen. Kryptowährungen werden bargeldlosen Transaktionen weiter beschleunigen. In diesem Bereich ist es aussichtsreich, auch auf bereits etablierte Cryptocoins und deren Evolution für das Geldwesen zu setzen.