Digitaler Euro schafft Krypto-Infrastruktur!
- Ein großes Bedürfnis liegt im Schutz der Privatsphäre
- Um den digitalen Euro ranken sich zahlreiche Missverständnisse
- Dient der digitale Euro der Überwachung der Zahlungsströme?
- Der digitale Euro wird auch eine breite Infrastruktur für Kryptowährungen schaffen!
- Investieren Sie auf soliden Wegen in die Digitalisierung und Tokenisierung!
Viele Menschen in Deutschland sind dem digitalen Euro gegenüber aufgeschlossen. Zugleich sind die Kenntnisse über das geplante neue Zahlungsmittel in der Bevölkerung noch lückenhaft. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 2012 Personen, die das Meinungsforschungsunternehmen forsa im Auftrag der Deutschen Bundesbank im April 2024 durchführte. Die Umfrage ergab, dass die Hälfte der Befragten sich grundsätzlich vorstellen kann, einen digitalen Euro als zusätzliche Bezahloption zu nutzen.
Diese Offenheit gegenüber einem neuen Zahlungsmittel zeigten in der Befragung auch diejenigen, denen der digitale Euro zuvor nicht bekannt war. Der Umfrage zufolge hatten nur 41 % der Befragten schon einmal etwas über den digitalen Euro gehört, gelesen oder gesehen, 59 % ist er unbekannt.
Ein großes Bedürfnis liegt im Schutz der Privatsphäre
Besonders am Herzen liegt den Menschen gemäß der Umfrage der Schutz ihrer Privatsphäre: Für mehr als drei Viertel der Befragten war das Argument Privatsphäre im Zusammenhang mit der Verwendung des digitalen Euro sehr wichtig oder wichtig. Die geplante Offline-Version des digitalen Euro, die einen ähnlichen Schutz der Privatsphäre wie das Bargeld bieten soll, finden 59 % sehr wichtig oder wichtig. Der Schutz der Privatsphäre ist ein Schwerpunkt bei der Arbeit des Eurosystems in der aktuellen Vorbereitungsphase, die bis Oktober 2025 andauert.
Sehr vielen Befragten (72 %) war zudem wichtig, dass der digitale Euro auf einer europäischen Infrastruktur beruht und damit unabhängig von weltpolitischen Ereignissen oder Entscheidungen funktioniert. Dass der digitale Euro wie das Euro-Bargeld ein staatliches, europäisches Zahlungsmittel ist, war für 63 % der Befragten wichtig.
Um den digitalen Euro ranken sich zahlreiche Missverständnisse
Die Umfrage zeigte auf der anderen Seite grundsätzliche Missverständnisse selbst innerhalb der Gruppe, die schon etwas über den digitalen Euro gehört, gelesen oder gesehen hatte. So waren in dieser Gruppe 15 % der Ansicht, der digitale Euro solle das Bargeld ersetzen, und 12 % gaben an, mit dem digitalen Euro werde das Bargeld abgeschafft. Bargeld ist ein Kernprodukt der Bundesbank und der anderen Zentralbanken im Eurosystem, erklärte Burkhard Balz, im Vorstand der Bundesbank zuständig für Bargeld und für das Projekt Digitaler Euro und führte weiter aus: „Wir werden Bargeld nicht abschaffen.“
Der Umfrage zufolge wussten auch nur wenige Menschen, dass der digitale Euro wie die Euro-Banknoten von den Zentralbanken des Eurosystems herausgegeben würde. Nur 17 % konnten korrekt angeben, dass es sich um digitales Geld als zusätzliches Zahlungsmittel handelt, das von der EZB oder der Bundesbank herausgegeben würde. Zahlreiche Befragte hatten auch hier noch lückenhafte Kenntnisse über den digitalen Euro. Nach Ansicht von 16 % der Befragten handelt es sich beim digitalen Euro um eine „Kryptowährung“. Die Kurse von Krypto-Assets wie Bitcoin oder Ethereum schwanken stark, sie erfüllen nicht die klassischen Funktionen einer Währung, ihre Wertstabilität wird nicht von einer Notenbank gestützt, erläuterte Balz hierzu.
Dient der digitale Euro der Überwachung der Zahlungsströme?
8 % der Befragten waren sogar der Meinung, der digitale Euro solle der Überwachung der Zahlungsströme dienen. Die Umfrage zeigt uns, dass es noch viel Informationsbedarf gibt und wir mit unseren Schwerpunkten wie dem Schutz der Privatsphäre in der Vorbereitung des neuen europäischen Zahlungsmittels richtig liegen, sagte Bundesbankpräsident Dr. Joachim Nagel in diesem Kontext.
Über die Einführung des digitalen Euro wird das Eurosystem beschließen, sobald der EU-Gesetzgeber dazu die rechtlichen Grundlagen geschaffen hat. Im Juni 2023 hatte die Europäische Kommission den Verordnungsentwurf „Single Currency Package“ vorgelegt, in dem zum einen der digitale Euro behandelt wird und zum anderen die rechtliche Stellung des Bargelds gestärkt werden soll. Nach den Europawahlen hat der EU-Gesetzgeber die Arbeit an dem Verordnungsentwurf fortgesetzt. Die Menschen werden nach jetziger Planung frühestens im Jahr 2028 zum ersten Mal mit dem digitalen Euro bezahlen können, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Balz.
Der digitale Euro wird auch eine breite Infrastruktur für Kryptowährungen schaffen!
Leider wird der digitale Euro in zahlreichen Medien äußerst negativ bewertet. Das ist nicht angebracht. Die Zentralbanken des Eurosystems haben keinerlei Interesse an den Daten der Nutzer, so Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Mit dem digitalen Euro wäre die Privatsphäre somit deutlich besser geschützt als bei den heutigen kommerziellen Zahlungslösungen. Der digitale Euro wird das bestehende Zentralbankgeld in Form von Giralgeld auf Bankkonten, Banknoten und Münzen in einer virtuellen Version als Digitalwährung 1:1 abbilden.
Der Geldwert wird daher identisch sein. Digitale Euros werden wie unsere derzeitige Gemeinschaftswährung von der Europäischen Zentralbank EZB als Central Bank Digitial Currency (CBDC) herausgegeben. Im Gegensatz zu einem privatwirtschaftlichen Stablecoin wie dem Euro Coin (EUROC), der mittels auf Euro denominierten Geldern auf Bankkonten oder durch Wertpapiere gedeckt ist, wird der Digitale Euro ein offizielles gesetzliches Zahlungsmittel. Das bedeutet, Händler und Geschäfte im Euroraum sind dazu verpflichtet, die technologische Infrastruktur dafür zu schaffen und das neue virtuelle Euro-Geld anzunehmen
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