Die perfiden Maschen der Täter
Der Anlagebetrug im Krypto-Bereich hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Allein in Deutschland belaufen sich die bekannten Schäden in diesem Jahr auf mindestens Hunderte Millionen Euro. Die Einzelschäden reichen dabei von 250 Euro bis deutlich in den sechsstelligen Bereich. Die Dunkelziffer ist jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erheblich höher und dürfte weit in die Milliarden gehen.
Viele Opfer erstatten aus Scham oder Unwissenheit keine Anzeige. Die Täter nutzen moderne Technologien und ausgeklügelte psychologische Tricks, um Vertrauen zu gewinnen und ihre Opfer systematisch auszunehmen.
Die perfiden Maschen der Täter
1. Manipulierte Videos mit Prominenten
Über soziale Medien oder per E-Mail werden KI-generierte Videos verbreitet, in denen bekannte Persönlichkeiten scheinbar seriöse Anlagetipps geben. Diese täuschend echt animierten Inhalte bewerben Plattformen, die angeblich hohe und schnelle Gewinne versprechen. Die gezeigten Personen haben in Wirklichkeit keinerlei Verbindung zu diesen Videos.
2. Erster Kontakt: Der Einstieg in die Falle
Ein Klick auf den Link führt auf professionell gestaltete Webseiten oder zu Telefonnummern, über die Interessierte ihre Kontaktdaten hinterlassen. Anschließend folgen Anrufe von vermeintlichen „Brokern“, die äußerst überzeugend auftreten. Mit kleinen Investitionen, meist 250 Euro, wird das Vertrauen der Opfer zunächst aufgebaut.
3. Fingierte Gewinnentwicklungen
Die Opfer erhalten Zugang zu personalisierten Online-Plattformen, auf denen sie ihre „Investitionen“ und stetig steigende Gewinne einsehen können. Diese Zahlen dienen einzig dem Zweck, Vertrauen zu schaffen und weitere Einzahlungen zu motivieren – in Wahrheit handelt es sich nur um eine Simulation.
4. Psychologischer Druck und Kreditfallen
Nach den ersten vermeintlichen Erfolgen setzen die Täter auf subtile Manipulation. Sie drängen ihre Opfer dazu, größere Summen zu investieren, und bieten sogar Kredite an, um weitere Investitionen zu ermöglichen. Diese Gelder stammen häufig selbst aus betrügerischen Aktivitäten, was zusätzlich in Geldwäsche münden kann.
5. Blockierte Auszahlungen und weitere Forderungen
Sobald ein Opfer sein Geld zurückfordert, beginnen die Schwierigkeiten. Hohe Gebühren oder angebliche technische Probleme oder angebliche Steuerforderungen werden als Ausrede vorgeschoben. Häufig verlangen die Betrüger sogar die Installation von Fernwartungssoftware, um noch mehr persönliche Daten auszuspähen.
Woran Sie Krypto-Betrug erkennen können
Unrealistische Gewinne: Finanzmärkte sind volatil. Ein stetiges und hohes Wachstum ohne Risiko ist unwahrscheinlich.
Manipulativer Druck: Seriöse Finanzdienstleister drängen Sie nicht zu schnellen Entscheidungen.
Hohe Auszahlungsgebühren: Seriöse Anbieter verlangen keine Auszahlungsgebühren
Aufforderung zur Software-Installation: Programme, die Fernzugriff ermöglichen, dienen meist der Datenausspähung.
KI-generierte Videos: Inhalte mit prominenten Persönlichkeiten sollten kritisch hinterfragt werden.
So schützen Sie sich vor Krypto-Anlagebetrug
Hinterfragen Sie Angebote: Hohe Gewinne bei minimalem Risiko sind ein klares Warnsignal.
Vertrauen Sie keinen Links: Unbekannte Webseiten oder Social-Media-Werbung sollten Sie meiden.
Installieren Sie keine fremde Software: Diese könnte Ihre persönlichen Daten kompromittieren.
Suchen Sie Rat: Besprechen Sie Ihre finanziellen Entscheidungen mit einer vertrauenswürdigen Person oder einem Experten.
Was tun, wenn Sie Opfer geworden sind?
Falls Sie Opfer eines Anlagebetrugs geworden sind, sollten Sie umgehend handeln:
Unterbrechen Sie den Kontakt: Reagieren Sie nicht mehr auf Anrufe oder Nachrichten der Betrüger.
Erstatten Sie Anzeige: Wenden Sie sich an die Polizei und schildern Sie den Fall detailliert.
Informieren Sie Ihre Bank: Lassen Sie verdächtige Transaktionen sperren und prüfen Sie Ihre Konten.
Sichern Sie Beweise: Dokumentieren Sie alle E-Mails, Screenshots und Nachrichten.
Lassen Sie Ihr Gerät überprüfen: Falls Sie Software installiert haben, sollten Sie diese von einem Experten entfernen lassen.