Mit Ansage: Bitcoin scheitert an den 100.000 US-Dollar!
Hier habe ich Recht behalten: Bitcoin wird keine 100.000 US-Dollar im 1. Anlauf erreicht, war meine Theorie. Wieder einmal hat es sich bestätigt, wie runde und psychologisch wichtige Marken nicht angelaufen werden. Wer auf 100k hoffte, um zu verkaufen, der musste einen Rückgang bis fast 90.000 US-Dollar erleben.
10 Prozent Verlust vom gefühlten Sieg bei 100k können schon weh tun. Gerade, wenn man als Anleger keinen Plan hat, wie man genau handeln wird. Ich hatte meine Aktien von Marathon Digital zum Großteil verkauft, als Bitcoin in meine 1. Zielzone lief.
Bitcoin im Tageschart
Das blaue Rechteck markiert mein Ziel, dass ich im Oktober ausgegeben hatte, als die Kurse noch unter 70.000 US-Dollar standen. Heute sind wir wieder in den Kasten gelaufen. Der Rücksetzer zwischendurch war richtig fair und gut für den weiteren Verlauf.
Denn durch eine kleine Korrektur wurde der Markt bereinigt. Was überhitzt war, ist jetzt abgebaut worden. Natürlich sind wir immer noch auf sehr gierigem Niveau. Aber dieser Mini-Rücksetzer ist unerwartet anständig für Bitcoin.
Was meine ich damit? Wir hätten auch wesentlich tiefer fallen können, um die Privatanleger zu erschrecken. Zahlreiche Spekulanten, die hochgehebelt auf einen weiter steigenden Bitcoin-Preis gewettet haben, wurde liquidiert. Das gehört dazu. Doch um so richtig Panik auszulösen, wären Kurse unter 90k sicherlich geeigneter gewesen. Vor allem ging es rasant wieder nach oben. Da wurden eindeutig nur die Stopps aus dem Markt gefischt und jetzt kann sich die Rallye fortsetzen. Möchte man meinen.
Vollgas long auf Bitcoin?
Jein. Natürlich gibt es keine Garantie, dass wir nicht doch noch unter 90k abrutschen. Krypto wäre nicht Krypto, wenn wir hier irgendwelche Kurse sicher hätten. In den meisten Fällen wird Bitcoin und der gesamte Markt weiter nach oben laufen. Doch erstens muss das nicht sofort passieren und zweitens kennen wir nicht die Art und Weise.
Wer sich jetzt zu sicher glaubt und erneut gehebelt long geht, wird mit einem tieferen Tief schon wieder aus dem Markt geworfen. Das ist sicherlich verlockend und genau deshalb bin ich lieber zu vorsichtig.
Wir könnten schließlich denken, dass es das jetzt war. Korrektur abgeschlossen. Alles auf long. Und dann kommt die Realität und das Konto ist auf null. Muss nicht so kommen – ich möchte nur vor der Variante warnen.
Marathon Digital und Coinbase überraschend stabil
Wer den Rücksetzer von Bitcoin völlig ignoriert hat, sind diese beiden Aktien. Da habe ich mich getäuscht. Meiner Meinung nach würden die beiden auch abrutschen und günstige neue Einstiege bieten, wenn es eine Korrektur bei BTC gibt. Denkste! Die beiden laufen zur Seite und warten scheinbar auf den nächsten Rückwind.
Oder die wissen mehr und zeigen, dass der Rücksetzer von BTC noch nicht final abgeschlossen sind. Da können wir jetzt viel spekulieren. Erst in ein paar Tagen oder Wochen wissen wir mehr. Ich halte aktuell noch die Füße still. Ein paar Marathon Digital Aktien habe ich noch. Coinbase kann ich derzeit schwer einschätzen. Und in die Falle will ich nicht tappen. Der Markt ist selten kinderleicht. Jetzt die letzten Tiefs als K.O. zu nehmen und long zu traden, wirkt für mich viel zu trivial.
Mag sein, dass ich da zu paranoid bin, aber der Kryptomarkt hat viele Tricks auf Lager. Und ich will nicht in die vermeintlich offensichtlichen Fallen tappen. Da schaue ich lieber noch ein paar Tageskerzen zu.
Michael Berkholz entdeckte vor einigen Jahren seine Leidenschaft fürs Trading und gibt sein Wissen heute mit großer Leidenschaft an seine Leser weiter. Er ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
