Bitcoin: Wirbel um Falschmeldung von gehacktem SEC-Account
Die US-Börsenaufsicht lässt börsengehandelte Bitcoin-Fonds (ETF) zu – diese Falschmeldung sorgte zuletzt an der Wall Street für Furore.
Die ETF-Notierung von Kryptowährungen gilt als wichtiger Meilenstein für die gesamte Branche, ist bis dato jedoch noch nicht Realität. Die Falschmeldung, die am Dienstagabend kursierte, ging zurück auf einen Beitrag bei X, vormals Twitter, den der offizielle Account der US-Börsenaufsicht SEC abgesetzt haben soll. Kurze Zeit später wurde die Kurzmeldung gelöscht.
Gehackter Account lässt Bitcoin-Kurs anspringen
Inzwischen ist klar: Der Account wurde gehackt, der Hype um Bitcoin-ETFs war nichts als Schall und Rauch. Dennoch kam die Meldung einige Anleger teuer zu stehen. Der Bitcoin-Kurs sprang kurzzeitig in die Höhe auf rund 47.900 Dollar und fiel dann wieder deutlich zurück. Erst Anfang Januar hatte die Kryptowährung wieder die Schwelle von 45.000 Dollar überschritten – zum ersten Mal seit April 2022.
Das Geschäft mit den Krypto-Münzen ist seit jeher ein zweischneidiges Schwert. Bei den Fans herrscht Goldgräberstimmung. Mit dem richtigen Timing und etwas Glück lässt sich innerhalb kürzester Zeit richtig viel Geld machen. Kritiker bemängeln neben der verheerenden Umweltbilanz – das Schürfen eines Bitcoins verursacht einen immensen Energieverbrauch – die hohe Schwankungsanfälligkeit der Digitalwährung. Nicht nur können kriminelle Nutzer Geldgeschäfte verschleiern. Auch normale Anleger laufen Gefahr, sehr schnell sehr viel Geld zu verlieren – wenn es mit dem Timing und dem Glück eben mal nicht so klappt.
Bitcoin-Schwankungen: Wie gewonnen, so zerronnen
Der jüngste Vorfall ist nur ein Beispiel in einer langen Kette von ähnlichen Meldungen, die verdeutlichen, wie sehr der Bitcoin – der praktisch keinen physischen Gegenwert hat – auf Meldungen reagiert, wie kurzfristig und volatil sich der Handel gestaltet.
In der Vergangenheit hatten unter anderem Tweets von Elon Musk für massive Kursbewegungen beim Bitcoin gesorgt. Nahezu nach Belieben konnte der Tesla-Chef und heutige Besitzer von Twitter beziehungsweise X den Kurs mit wenigen Zeilen nach oben oder unten bewegen, was Musk immer wieder Ärger mit der SEC eingebrockt hat.
Musk vs. SEC: Konfrontation mit Tradition
Auch im aktuellen Fall gibt es wechselseitige Schuldzuweisungen: Die SEC beklagt mangelnde Datensicherheit bei X. Musk kontert, die Behörde habe ihren Account nicht per Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt, für die man auf der Plattform seit einem Jahr Gebühren zahlen muss. Dafür wird es deutlich schwieriger, sich von außen in den Account zu hacken.
Auf übergeordneter Ebene zeigt sich ein grundlegendes Problem. Seit der berühmte „blaue Haken“ nicht mehr für verifizierte Authentizität steht, sondern jedem zahlenden Kunden von X zur Verfügung steht, ist die Plattform wesentlich anfälliger für Missbrauch und Falschmeldungen als sie es zuvor ohnehin schon war. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme mit gehackten Konten und unwahren Meldungen, seit der Übernahme durch Musk hat sich die Lage eher noch verschärft.
Hinter dem jüngsten Hack könnte eine schlichte Marktmanipulation stecken: Wer auch immer den Bitcoin-Kurs mit der Falschmeldung in die Höhe geschraubt hat, hat im Hintergrund vermutlich parallel abkassiert.