Bitcoin, Etherum und Co.: Nachhaltige Wertanlage oder Schneeballsystem?
Als Anfang 2009 mit dem Bitcoin die erste sogenannte Kryptowährung anonym auf den Markt gebracht wurde, herrschte gerade die schwerste Finanzkrise seit Jahrzehnten.
Die US-amerikanische Investmentbank Lehman Brothers war in Konkurs gegangen, die Banken misstrauten einander, die Bürger fürchteten um ihre Ersparnisse – und die Staaten starteten große Rettungsaktionen.
Nicht zuletzt deshalb griffen Personen, die kritisch zum Finanzsystem eingestellt waren, die Krypto-Idee auf.
Schließlich sind Bitcoins unabhängig von Banken und vom Finanzsystem generell
Kein Wunder, dass der eine oder andere vom Finanzsystem enttäuschte Anleger auf die sogenannte Kryptowährung Bitcoin setzte.
Nicht wenige Fürsprecher von Bitcoins stellen diese sogar auf eine Stufe mit Gold: Bitcoins werden meistens als Goldmünzen abgebildet, es wird vom „Mining“ gesprochen – als gäbe es Bitcoin-Minen analog zu Goldminen –, und oft wird auch direkt behauptet, Bitcoins seien eine moderne Version des Goldes.
Ist Bitcoin die moderne Form des Goldes?
Denn, was am Anfang noch als Anlagealternative einiger Freiheitswilliger abgetan wurde, hat mit dem Bitcoin-Anstieg zwischen November 2020 und Februar 2021 endgültig Eingang in die Berichterstattung der Medien gefunden.
Wie Sie vielleicht bemerkt haben, hat sich dabei mit der Zeit und den letzten Höhenflügen auch der Tenor der Berichterstattung gewandelt. Bei früheren Kursanstiegen, wie dem im Jahr 2017 haben viele Medien den Blasencharakter von Bitcoin noch betont.
Doch mittlerweile scheint Bitcoin für immer breitere Kreise als seriöse Anlagealternative zu gelten. So berichten nicht nur große Medien merklich wohlwollender über Bitcoin. Auch große Investmentbanken wie Goldman Sachs, J.P Morgan, Morgan Stanley und CitiGroup überlegen, den Bitcoin-Handel zu ermöglichen oder Bitcoin-Anlageprodukte anzubieten.
Nicht alles, was anders ist, ist auch besser
Doch nur deswegen, weil sich der Bitcoin außerhalb des Bankensystems befindet, ist er nicht unbedingt besser. Er kann auch schlechter sein. Da sich das Finanzsystem am Rande der Auflösung befindet, ist diese Frage äußerst dringend.
Der Kursanstieg hat anscheinend in der Öffentlichkeit den Eindruck verstärkt, dass Bitcoin herausragend positive Eigenschaften haben muss, frei nach dem Motto: Was teuer ist, muss auch wertvoll sein.
Doch stimmt das?
Sehen wir uns die 5 wichtigsten Eigenschaften an, die Bitcoin zugeschrieben werden:
- Bitcoin gilt als anonym
- Bitcoin gilt als bankenunabhängig
- Bitcoin gilt als Geld der Zukunft
- Bitcoin gilt als Spitzentechnologie
- Bitcoin hat Interesse von Gold abgezogen
Diesen Fragen gilt es auf den Grund zu gehen – gerade in Zeiten wie diesen!
Denn nur, was sich nach dem Kollaps des Finanzsystems – dem Platzen der aktuellen Megablase und dem Abbau der Überschuldung – bis zum Beginn des nächsten Zyklus als wertsichernd (oder besser wertsteigernd!) erweisen wird, bietet Ihnen als Anleger ausreichend Schutz. Ich befürchte, der Bitcoin wird nicht dazugehören.