Bitcoin dümpelt um 20.000 Dollar

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Der Bitcoin taumelt. War die wohl bedeutendste Kryptowährung der Welt im vergangenen November noch gut 69.000 US-Dollar wert, hat sie seither gut zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt. Allein seit Jahresbeginn beläuft sich der Kursverlust auf rund 60 Prozent, in den vergangenen sechs Monaten hat sich der Wert eines Bitcoins mehr als halbiert.

Bitcoin nicht einmal mehr 20.000 Dollar wert

Seit einigen Wochen pendelt der Kurs nun um die Marke von 20.000 Dollar und fiel dabei zeitweise deutlich dahinter zurück. Zwischenzeitlich fiel der Wert auf unter 18.200 Dollar. Ist der Hype damit vorbei?

Zumindest findet sich das Krypto-Gold in einem schwierigen Umfeld wieder. Die extreme Inflation bremst die Kaufkraft privater Anleger erheblich aus. Zudem werden sie ihr Geld in Krisenzeiten eher in einen sicheren Hafen steuern, anstatt sich auf hochriskante Spekulationsgeschäfte wie den Bitcoin einzulassen.

Steigende Zinsen – schlecht für Kryptowährungen

Hinzu kommt, dass die Notenbanken seit einigen Monaten beherzt an der Zinsschraube drehen. Allen voran die Federal Reserve: Die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell haben seit dem Frühjahr bereits mehrere kräftige Zinsschritte durchgezogen, zuletzt wurde gerade erst in der vergangenen Woche eine weitere Anhebung des Leitzinses um 0,75 Prozent auf nunmehr 3,0 bis 3,25 Prozent beschlossen. Es ist bereits die dritte Leitzinsanhebung um ein Dreiviertelprozent in Folge seit dem Frühsommer. Weitere Schritte in dieselbe Richtung sind ausdrücklich nicht ausgeschlossen, sondern gelten als sehr wahrscheinlich.

Auch andere Notenbanken ziehen nach. So haben unter anderem die Bank of England sowie die Europäische Zentralbank zuletzt ebenfalls deutliche Leitzinsanhebungen verkündet. Steigende Zinsen wirken sich im Allgemeinen negativ aus auf die Entwicklung an Aktienmärkten sowie mit Blick auf hochriskante Geschäfte, zu denen zweifelsohne auch Kryptowährungen gehören.

Gerade weil hier in den vergangenen Monaten extrem viel Kapital verbrannt wurde, zieht es Anleger vermehrt in sichere Häfen. Ein garantiertes Zinsplus von 3 Prozent ist nun einmal wesentlich attraktiver als eine Halbierung des eingesetzten Kapitals binnen weniger Wochen.

Hohe Energiekosten als zusätzliche Belastung?

Ein weiterer Aspekt, der Bitcoin und Co. zusätzlich indirekt zusetzen könnte, sind die stark steigenden Energiekosten. Das Schürfen der Digitalwährungen steht schon seit langem in der Kritik, weil es extrem energieintensiv ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat unter anderem auch Krypto-Fan Elon Musk wieder Abstand davon genommen, etwa Bitcoins als Zahlungsmittel für Fahrzeuge seines Unternehmens Tesla zu akzeptieren, wie er es zwischenzeitlich einmal angedacht hatte. Für das Image in diesen Zeiten könnte es kaum schlechteres geben, zumal der Bitcoin und andere Kryptowährungen ohnehin in der Kritik stehen, weil sich nicht zuletzt Geldwäscher und andere Kriminelle an der Anonymität des Zahlungsmittels erfreuen.

Die Schwelle von 30.000 Dollar jedenfalls hat der Bitcoin bereits seit Anfang Juni nicht mehr erreicht, ein kurzzeitiger Anstieg auf gut 25.000 Dollar war seither das höchste der Gefühle.