Bitcoin
Die bis dato noch unabhängige digitale Währung ist Finanzinteressenten schon lange ein Begriff. In diesem Artikel möchten wir das Zahlungsmittel mit seinen Vor- und Nachteilen genau unter die Lupe nehmen und Fragen nach dem Ursprung und der Rolle von Bitcoins. Denn als Ottonormalverbraucher fragt man sich vielleicht, was es mit Bitcoins auf sich hat und inwiefern sie sich von bereits vorhandenen Währungen unterscheiden.
Bitcoins als dezentralisierte Onlinewährung
Ins Leben gerufen wurden die virtuellen Münzen 2008 von einem Programmierer mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto und kamen 2009 zum ersten Mal in Umlauf. 2013 schoss ihr Kurs fast um das Fünfzigfache in die Höhe, was die Bitcoins nicht nur für private Nutzer interessant macht. Statt von einer zentralen Kontrollinstanz, wie das internationale Bankensystem, wird die Kryptowährung von Computern nach speziellen Formeln im sogenannten ‚Mining‘, berechnet – die Einheiten dieser digitalen Währung, die aus verschlüsselten Datenblöcken bestehen, sind die Bitcoins. (Quelle)
Währung ohne direkte Kontrolle
Eins der Hauptmerkmale von Bitcoins ist, dass sie als Internetwährung keiner zentralen Kontrolle durch die Bank oder eine andere Instanz unterliegen. Diese Eigenschaft ermöglicht es Nutzern ihr Geld unabhängig von einer Regulierung und Kontrolle durch die Banken zu bewegen. Bitcoin-Anhänger werben daher mit dem Slogan „be your own bank“ für das „freie“ Geld.
Wo erhält man Bitcoins?
Bitcoins können über einen Online-Account, sowohl per Computer als auch Mobiltelefon geordert werden. Der erste Bitcoins-Automat „Robocoin“, der in Vancouver aufgestellt wurde, ist mit der Bitcoins-Börse Mt.Gox verbunden. Hier können Bitcoins gegen Bargeld eingetauscht werden oder Bargeld und Checks gegen Bitcoins. (Quelle)
Die Schattenseite der Bitcoins
Zwar können Bitcoins-Nutzer losgelöst von Ein- oder Ausfuhrbeschränkungen ihr Geld transferieren und wechseln, aber sie bewegen sich dabei in einem rechtsfreien Raum, ohne allgemein anerkannte Kontrollinstanz, und sind somit vor Verlusten und Betrügereien nicht geschützt. Die rechtliche Grauzone, in der sich Bitcoins bewegen, ruft auch vermehrt illegales Treiben wie Glücksspiel, Drogenhandel u.v.m. auf den Plan. Das hat zur Folge, dass die Staaten ein Eingreifen in den Handel mit der Internetwährung nicht länger hinauszögern können.
In welchen Ländern ist die Online-Währung zugelassen?
Westliche Länder wie Australien, Deutschland, Finnland, Dänemark, Kanada oder Belgien, scheinen dem Bitcoin gegenüber generell aufgeschlossener zu sein, fordern jedoch auch für die bislang freie Währung eine Integration ins Steuersystem und Einhaltung internationaler Auflagen – was im Gegensatz zur Anonymität und Unabhängigkeit der Bitcoins steht.
In den Staaten China, Thailand und Island hingegen ist die Onlinewährung nicht erlaubt. Das Misstrauen gegenüber der Zahlungseinheit scheint einfach zu groß zu sein, da eine direkte Kontrolle nicht gegeben ist und die Länder demzufolge eine zunehmende Kapitalflucht fürchten. Unterm Strich werden wohl besonders Staaten mit einer unsicheren Finanzsituation den Bitcoin auch weiterhin verbieten.
E-Konzerne: Amazon soll den Durchbruch bringen
Trotz nicht zu verachtender Kehrseiten der Münze und Verboten in einigen Staaten, ist zu erwarten, dass in Zukunft immer mehr große Online-Anbieter die Bezahlung mit Bitcoins ermöglichen werden. Zu den Vorreitern in den USA zählt Overstock.com, das Unternehmen erlaubt die Bezahlung per Bitcoins innerhalb der Landesgrenzen. (Quelle) Und es heißt, dass früher oder später auch Amazon die Gelegenheit nutzen und auf die Bezahlung mit der Kryptowährung umstellen wird.
FAZIT: BITCOINS – FLUCH ODER SEGEN?
Bitcoins sind derzeit noch eine Währung losgelöst von jeglicher staatlicher Kontrolle. Das macht sie interessant für alle, die aufgrund der immer noch schwelenden Finanzkrise, vorsichtshalber nach einer alternativen Anlagemöglichkeit suchen. Doch wie sicher ist eine Anlage in Bitcoins? Aufgrund der unklaren Situation der Kryptowährung kann es auch zu hohen, unkalkulierbaren Verlusten kommen. Wie sich Bitcoins zukünftig entwickeln werden hängt auch davon ab, ob sie sich in die Finanzsysteme der jeweiligen Länder integrieren lassen. Für viele potenzielle Anbieter, vornehmlich kleinere Unternehmen, stellen die mit Bitcoins verbundenen Kosten und Auflagen, eine bislang unüberwindbare Hürde dar. Sogar die internationale Tauschbörse Mt. Gox musste aufgrund fehlender Akkreditierung die Sperrung zahlreicher Bankkonten hinnehmen und ihre Dienstleistung erheblich reduzieren. Das letzte Wort in Sachen Bitcoins ist also noch lange nicht gesprochen.
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