Betrüger lieben Krypto-Währungen
Im Bereich der Online-Kriminalität verfolge ich fortlaufend aktuelle Warnungen der Aufsichtsbehörden wie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), der Finanzmarktaufsicht in Österreich und Liechtenstein (FMA) sowie der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) aus der Schweiz.
Ebenso Meldungen seitens der Polizeibehörden und Kriminalämter. Hier treffe ich immer wieder Betrügereien im Zusammenhang mit Kryptowährungen, selbst von kleineren Polizeidienststellen. So hat das Polizeipräsidium Westpfalz aktuell eine Information und Warnung veröffentlicht unter dem kreativen Titel:
„Betrüger lieben Krypto-Währungen…“
Statt des erhofften “schnellen Geldes” hat ein Mann aus dem Landkreis Kusel einen riesigen Verlust gemacht. Der 30-Jährige investierte in sogenannte Krypto-Währungen und fiel dabei auf unseriöse Geschäftemacher herein. Dadurch verlor er einen sechsstelligen Euro-Betrag.
Wie der Mann nun bei der Polizei anzeigte, war er im Juni über eine Plattform in den Sozialen Medien von einer Frau angeschrieben worden, die ihm empfahl, in Krypto-Währungen zu investieren. Der 30-Jährige ließ sich “bequatschen” und lud sich eine spezielle App auf sein Handy. Dann lieh er sich Geld von Familie und Freunden, nahm auch einen Kredit auf und startete seine Investitionen.
Einzahlen problemlos möglich – Auszahlungen nicht!
Als er sich nach drei Monaten nun Geld ausbezahlen, beziehungsweise zurücktransferieren lassen wollte, war dies nicht möglich. Daraufhin wandte er sich an die Polizei. Vermutlich ist der 30-Jährige von Anlagebetrügern hereingelegt worden. Die Ermittlungen laufen.
In diesem Zusammenhang noch einmal der dringende Appell der Polizei:
Bleiben Sie wachsam, wenn Ihnen die Werbung im Internet und in den Sozialen Medien “schnelles und leicht verdientes Geld” verspricht. Nicht selten handelt es sich um unseriöse Lockangebote. Auf speziellen Plattformen wird den Anlegern häufig anhand von illustren Zahlen vorgegaukelt, wie rasant sich ihre Investitionen entwickeln. Aber wenn sich jemand seinen vermeintlichen “Gewinn” auszahlen lassen möchte, bricht der Kontakt ab. Deshalb gilt bei solchen dubiosen Angeboten erhöhte Vorsicht!
Mein Fazit: Über Love Scamming zum Krypto-Betrug!
Der obige Fall ist nach meiner Einschätzung nicht primär ein klassischer Krypto-Betrug, sondern dürfte weit mehr in das Segment „Love Scamming“ fallen. Mit dem englischsprachigen Begriff „Love Scamming“ oder auch „Romance Scam“ wird eine Form des Internetbetrugs bezeichnet, bei der gefälschte Profile in Singlebörsen und auf Sozialen Medien dazu benutzt werden, den Opfern Verliebtheit vorzugaukeln mit dem Ziel, eine finanzielle Zuwendung zu erschleichen. Dennoch gilt auch hier natürlich Augen auf im Online-Verkehr und Achtung vor den digitalen Neppern, Schleppern und Bauernfängern!