90 % der Kryptos werden zu „Zombiewährungen“ verfallen!
Wie ich Ihnen letzte Woche aufzeigte, befindet sich der Kryptomarkt nun in seinem eigenen Finanzcrash à la 2008/09. Das wird fatale Folgen für die kleinen Kryptos haben. Die Wirtschaftsgeschichte lehrt uns, dass es 90 % der Kryptos nicht schaffen werden. Ein entscheidender Grund entsteht jetzt: Den Unternehmern wird das Geld ausgehen.
Ein großer Fehler des Kryptosektors war, die Kryptoprojekte als „Kryptowährungen“ zu etablieren. Denn das waren sie nie. Es sind IT-Projekte in der Blockchain-Welt. Der Begriff „Währungen“ gaukelte eine Stabilität und Funktionalität vor, die es bei Kryptos mit wenigen Ausnahmen nie gab. Es sind in Wirklichkeit Kryptoprojekte.
Wir sprechen hier von mathematischen sowie volks- und betriebswirtschaftlichen Ideen und Thesen, die ITler dann in Kryptoprojekten realisieren. Da der Kryptosektor extrem jung ist, handelt es sich bei 90 % der Kryptoprojekte um nichts mehr als große Experimente. Denn es gibt keine historischen Beweise, dass diese Kryptoprojekte in der Realität tatsächlich wie geplant funktionieren. Das beste Beispiel ist die Implosion des angeblichen Stablecoin Terra UST.
Kryptosektor durchläuft seine eigene „Finanzkrise 2008“
Wenn man versteht, dass es sich um Kryptoprojekte – oder auf die Wirtschaft übertragen um ganz junge Start Up-Unternehmen – handelt, sieht man den Kryptosektor plötzlich mit ganz anderen Augen. Und dann wird auch klar, warum es rund 90 % der Kryptoprojekte nicht schaffen werden.
Die allermeisten Kryptoprojekte generieren keinen eigenen Cashflow, mit dem man die eigene Entwicklung, das eigene Geschäft und Programmierer finanzieren kann. Die Kryptoprojekte sind zu fast 100 % auf Fremdfinanzierungen angewiesen – und zwar kontinuierlich. Doch genau dieses dringend benötigte Fremdkapital ist mit den steigenden Zinsen und – noch problematischer – dem De-Leveraging der Kreditexzesse im Kryptomarkt nun immer schwerer zu beschaffen.
Das wird im Umkehrschluss das Aus für immer mehr kleinere Projekte bedeuten. Das meinen Experten, wenn sie von der gesunden Marktbereinigung sprechen. Denn nun werden die schlechten oder fehlerhaften Kryptoprojekte ausgesiebt. Denen wird einfach das Geld ausgehen.
Vielen Kryptoprojekten wird das Geld ausgehen
Im 2020/21 wurde praktisch jedes Kryptoprojekt mit Geld überschüttet. Denn die Krypto-Hedgefonds und Venture-Capital-Firmen schwammen im Geld. Diese Zeiten sind nun vorbei. Deren Investmentkapital ist knapper und fast alle Krypto-Investoren müssen in 2022 massive Verluste verkraften.
Das bedeutet: Ab jetzt wird von den großen Adressen nur noch ganz selektiv investiert. Das ist schlecht für jüngere, kleinere Projekte oder eben schlechtere Kryptoprojekte. Die allermeisten kleineren Kryptoprojekte, bei Anlegern fälschlicherweise „Altcoins“ genannt, werden zu Zombiewährungen.
Fazit: Wir wissen aus der Historie, dass in der Frühphase einer neuen Industrie – und das ist Krypto – 90 % der Unternehmen bankrottgehen und verschwinden. Lediglich bei Bitcoin und Ethereum haben wir eine Projekthistorie, die lang genug ist, um deren Erfolge zu belegen. Wenn Sie nach dem Crash seriös in den Kryptosektor investieren wollen, sind diese beiden Kryptos ihre erste Anlaufstelle. Einige der Top 20 Kryptoprojekte dürften auch einen zweiten Blick wert sein. Aber Finger weg von den kleineren Kryptoprojekten dahinter.