Euro: Fallen Sie darauf nicht herein
Ganz ehrlich, ich kann es nicht verstehen. Immer wieder ist in Zeitungsartikeln und TV-Berichten von Euro-Krise die Rede. Mir ist nicht klar, weshalb sich die europäische Einheitswährung in einer Krise befinden soll. Ich halte das für eine Volksverdummung.
Wir hatten bzw. haben teilweise noch eine Staatsschulden- und Vertrauenskrise. Doch die Währung ist nicht das Problem. Nach dem gescheiterten Verfassungsreferendum kommen jetzt wieder die Bedenkenträger und beklagen sich über einen schwachen Euro. Natürlich, wenn Sie in die USA reisen, dann merken Sie den Nachteil einer schwachen Währung.
Einkaufstourismus an der Schweizer Grenze
Wenn Sie sich ein Land anschauen wollen, das ein Währungsproblem hat, brauchen Sie nur in die Schweiz zu fahren.. Ich kenne kaum einen Schweizer, der nicht über die deutsche Grenze fährt, um dort billig einzukaufen.
Der Schweizer Franken ist so teuer geworden, dass viele Touristen ausbleiben und bekannte Schweizer Exportschlager wie Ricola, Swatch, Omega und Lindt, immer unattraktiver werden. Der zunehmende Einkaufsverkehr der Schweizer im deutschen Umland führt mittlerweile zu Staus und Parkplatzproblemen. Der deutsche Einzelhandel verdient sich aber eine goldene Nase.
„I am driving a German.“
Deutschland ist im Vergleich dazu in einer hervorragenden Situation. Durch den schwachen Euro werden deutsche Waren und Dienstleistungen im Ausland gegenüber der Konkurrenz immer preiswerter. Das habe ich zum Beispiel in Südafrika erlebt.
Deutsche Autos – lange Zeit war es VW, jetzt eher BMW – sind sowohl bei den weißen Südafrikanern als auch bei der kleinen, aber wachsenden schwarzen Mittelschicht so beliebt wie keine andere ausländische Automarke im PKW-Sektor. In Kapstadt sagen die Einheimischen, so hat man mir erzählt: „I am driving a German.“
Schlüsseltechnologie aus Deutschland
Der gute Ruf deutscher Waren und Dienstleistungen wird durch den Währungseffekt noch verstärkt. Deutschland war noch nie bekannt für eine besonders starke Innlandsnachfrage. In vielen Industriebereichen kann Deutschland dies aber durch internationale Wettbewerbsfähigkeit wieder ausgleichen.
Das gilt auch für einen Bereich, der sich zunehmen als Schlüsseltechnologie für das 21. Jahrhundert entwickelt: Laser. Obwohl die Erfindung des Lasers bereits 50 Jahre zurück liegt, wird „mit dem Laser ein universelles technisches Werkzeug geschaffen, das völlig neue Nutzungshorizonte öffnet“, so Deutsche Bank Research.