Der Euro hangelt sich nach oben
Vergleichsweise langweilig zeigt sich gegenwärtig der Devisenmarkt. Der DAX steigt auf Jahreshoch, die Wall Street gar auf Allzeithochniveau, derartige Schlagzeilen kann Euro, US-Dollar und Co. nicht präsentieren.
Ist aber vielleicht auch gar nicht verkehrt, denn lieber trade ich einen halbwegs normalen Markt, als mich in die Reihe der Bullen zu stellen, die gerade Schaum vor dem Mund haben.
Fundamentale Daten spielen aktuell keine Gründe. So kann sich der ifo-Geschäftsklimaindex deutlich eintrüben und die Bullen am Aktienmarkt feiern ihre Party einfach weiter.
Auch die nahenden Wahlen in wichtigen europäischen Ländern spielen momentan keine Rolle. Vor wenigen Wochen war dies noch der Fall. Nun, da die Wahlen näher rücken, nicht mehr. Wie kann das sein?
Vernebelter Blick der Anleger
Noch immer ist die Wall Street die Welt-Leitbörse. Die Rekord-Euphorie in Amerika bestimmt also auch die Stimmung hierzulande. Die Marktteilnehmer hoffen, dass die Trump-Politik gut für die Börsen sein wird.
Doch sollte man hier vielleicht auch ein wenig weiterdenken: Ist es für deutsche Unternehmen vielleicht nicht von Nachteil, wenn Trump seine restriktive Handelspolitik installiert? Schließlich sind wir eine Exportnation und die USA einer unserer wichtigsten Handelspartner.
Derzeit scheint jedenfalls der Blick in die Zukunft bei vielen Marktteilnehmern vernebelt zu sein. Der US-Präsident kann seine Vorstellungen im Markt gut platzieren, die Anleger folgen. So auch beim Kleinreden des US-Dollars.
EUR/USD im aktuellen Tageschart – CFX Trader
EUR/USD: Der Euro klettert weiter der Aufwärtstrendlinie entlang nach oben.
Die letzten Tage gab es zwar kaum nennenswerte Kursbewegungen, doch damit bleibt der Euro eben auch gegenüber dem US-Dollar im Vorteil.
Solange sich die europäische Gemeinschaftswährung der Aufwärtstrendlinie – für den kurzfristigen Trend – nach oben entlanghangelt, sind die nächsten Ziele auf der Oberseite das realistischere Szenario.
Wann ändert sich das charttechnische Bild?
Neben dem horizontalen Widerstand bei 1,0850/55 – dem Zwischentief aus dem Oktober – ist hier natürlich die Abwärtstrendlinie (des mittelfristigen Trends) zu nennen.
Erst bei Bruch der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie (grüne Linie) ändert sich das charttechnische Bild: Dann kann dieser Trendbruch für einen Short-Einstieg genutzt werden – vorausgesetzt die Indikatoren zeigen dies auch an.
Die Indikatorenlage spielt aber auch eine Rolle, wenn sich der Euro den schon erwähnten Widerständen bei 1,0850/55 bzw. der mittelfristigen Abwärtstrendlinie (rote Linie), die aktuell etwa bei 1,10 verläuft, annähert.
Auch in diesen Fällen könnte sich ein charttechnisch begründbarer Short-Einstieg ergeben. Zeigen die Indikatoren aber noch keine Extremsituation auf, dann vermeide ich es, mich gegen den Aufwärtstrend zu stemmen. Könnte sonst schmerzhaft werden.
- Tagestendenz EUR/USD: seitwärts/ aufwärts
- Widerstände: 1,0775, 1,08, 1,0850/55, 1,0885/1,09
- Unterstützungen: 1,07/1,0685, 1,0625, 1,06, 1,0520/1,05, 1,0480, 1,04