Crash im GBP/USD – kommt eine Gegenbewegung?
Seitdem Donald Trump zum neuen US-Präsidenten ab Januar 2025 gewählt wurde, lässt der US-Dollar auch zum britischen Pfund die Muskeln spielen. Der „Cable“, so der Spitzname des GBP/USD-Währungspaars, ist in den letzten Tagen auf ein neues Mehrmonatstief abgerutscht. Charttechnisch war das vorhersehbar – so die Auswertung des Tagescharts.
Bruch des Aufwärtstrends gab ersten Hinweis für Kursrutsch
Abbildung 1 zeigt den Tageschart ab November 2024. In diesem sehen Sie einen blauen Aufwärtstrendkanal eingezeichnet, den das Währungspaar bereits in den ersten Oktober-Tagen nach unten verlassen hatte. Nach einigen Tagen der Seitwärtsbewegung begann die zweite Phase in Richtung Süden. Diese setzt sich bis heute fort. Am vergangenen Freitag ist das Währungspaar erstmals wieder in den Bereich von 1,25 Punkten gefallen. Wenn Sie bedenken, dass Ende September noch Kurse von über 1,34 Pfund pro US-Dollar ausgerufen wurden, ist das durchaus als eine markante Bewegung einzustufen.
Abbildung 1: Chartanalyse des britischen Pfundes zum US-Dollar ab November 2023. Angezeigt wird der Tageschart.
Quelle: aktienscreener.com
Diese Abwärtsbewegung führte sogar unter die 200-Tage-Linie, …
In den letzten Tagen ging das britische Pfund in eine Crash-Phase über, die das Währungspaar sogar ohne Pause deutlich unter die 200-Tage-Linie führte. In der Grafik sehen Sie die entsprechende Linie blau berechnet. Normalerweise dient dieser gleitende Durchschnitt als Realtime-Unterstützung. Nur hier war ganz und gar nichts davon zu sehen.
Charttechnisch ist erst im Bereich um 1,23 Punkte eine Unterstützungszone zu finden, die aber nicht unbedingt angesteuert werden muss. GBP/USD ist massiv überverkauft. So nenne ich eine Phase, bei der das Währungspaar in neun von zehn Tagen gefallen ist. In der Regel besteht dort eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Gegenbewegung starten wird.
… die jetzt als Gegenbewegungsziel dient!
Eine entsprechend nördlich ausgerichtete Bewegung könnte zurück bis zur blauen 200-Tage-Linie führen, aktuell verlaufend bei knapp über 1,28 Punkten. Übrigens würde eine solche Bewegung auch zu der üblichen Saisonalität am Jahresende passen. Nachfolgend sehen Sie eine saisonale Prognoselinie für die nächsten 100 Tage. Sie zeigt bis Ende des Jahres nach oben. Dann soll es saisonal bis Mitte März weiter abwärts gehen.
Abbildung 2: Saisonale Prognoselinie für das GBP/USD-Währungspaar für die nächsten 100 Tage.
Quelle: Bopp Kapitalmarktstudien
Fazit: Das Währungspaar befindet sich im Abwärtstrend, der allerdings etwas überhitzt aussieht. Eine Long-Position könnte sich lohnen, wenn es zur Umkehrkerze kommt. Bei einer solchen liegt der Eröffnungskurs unter dem Vortagesschlusskurs. Innerhalb des Tages fällt das Währungspaar weiter, um dann am Nachmittag plötzlich Stärke zu zeigen. Der Tag wird schließlich mit einem positiven Ergebnis zum Abschluss gebracht.
Kommt es zu einer solchen Umkehrkerze, könnte sich der Einstieg für Sie lohnen. Das Gewinnziel liegt bei 1,2820 Punkten im Bereich der 200-Tage-Linie. Ein Stopp sollte dabei unter dem Tagestief der Umkehrkerze platziert werden.