Bargeld-Abschaffung: Diese 4 Gründe sprechen dagegen

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Schweden gilt als Vorreiter auf dem Weg in die bargeldlose Gesellschaft. In keinem anderen Land der Welt sind Bezahlvorgänge so stark digitalisiert wie in Schweden. Einzelhändler und Firmen dürfen die Annahme von Bargeld verweigern. Im öffentlichen Nahverkehr in Stockholm sowie in vielen Kneipen und Restaurants lässt sich nur noch mit Elektrogeld bezahlen.

Selbst bei Banken kommt man mit Bargeld nicht weiter. Viele Filialen arbeiten bargeldlos und verweigern die Annahme von Scheinen und Münzen. Kleinstbeträge, wie beispielsweise beim Bäcker, können vielerorts nicht mehr in Cash bezahlt werden. Selbst der gute alte Klingelbeutel in der Kirche wurde durch einen Automaten ersetzt.

Banken sollen stabilen Geldkreislauf gewährleisten

Der elektronische Siegeszug ist in Schweden mittlerweile so weit fortgeschritten, dass jetzt sogar die eigene Notenbank Alarm schlägt. Die Regierung solle den Banken vorschreiben, einen gut funktionierenden Bargeldkreislauf zu gewährleisten, so die Forderung. Denn dieser Kreislauf ist längst nicht mehr intakt.

Besonders in ländlichen Regionen kommt es zu großen Problemen. Firmen und Kleinunternehmer, die für ihre Aufträge noch Bargeld bekommen, haben oftmals keine Möglichkeit das Geld bei ihrer Bank einzuzahlen. Oder müssen lange Strecken bis zur nächsten Filiale fahren. Außerdem macht sich die Reichsbank Sorgen um die Marktmacht der Banken und Zahlungsverkehrsanbieter. Diese könnten ihre Stellung ausnutzen, zum Nachteil der Verbraucher und Konsumenten.

Bargeldabschaffung hat ganz andere Gründe

Trotz dieser Sorgen ist davon auszugehen, dass es in Schweden schon bald kein Bargeld mehr gibt. Auch andere Länder sind auf dem besten Weg dorthin. In Norwegen, Dänemark, Island und sogar in Indien ist der Bargeldanteil in den letzten Jahren dramatisch gesunken. Während die Politik immer wieder die gleichen Argumente anführt, um die Abschaffung des Bargeldes zu rechtfertigen, bereitet mir das Thema große Sorgen. Denn dahinter steckt noch viel mehr als nur der Kampf gegen Kriminalität und Geldwäsche. Aus meiner Sicht sind es die folgenden 4 Punkte:

1. Totale Kontrolle und Überwachung

Jeder Kauf, jede Transaktion hinterlässt eine elektronische Datenspur. Behörden und Institutionen haben plötzlich einen riesigen Datenpool. Der gläserne Bürger ist Realität. Jeder Mensch kann per Knopfdruck überwacht und kontrolliert werden. Jeder Einkauf, jeder Kinobesuch, jede Tankfüllung, jeder Urlaubsbesuch wird gespeichert. Es gibt keine Privatsphäre mehr. Lückenlose Bewegungsprofile können in Sekundenschnelle erstellt werden.

2. Zugriff auf privates Vermögen und staatliche Umverteilung

Das gesamte Geld liegt in den Händen der Banken und der Politik. Jeder Sparer ist damit dem System ausgeliefert. Spannungen und Bankenkrisen können zu sofortigen Kontosperrungen führen. „Bank-Runs“ gibt es damit nicht mehr. Ein jahrzehntelanger Traum des weltweiten Finanzsystems.

Gleichzeitig ist es möglich, jeden Bürger an der Sanierung maroder Staaten und an den Kosten von Fehlentwicklungen der Regierungen und Zentralbanken zu beteiligen. Auf Knopfdruck können Zwangsgebühren und Strafzinsen eingeführt werden. Vermögen können ganz leicht umverteilt werden.

3. Anstieg der Cyberkriminalität

Durch einen komplett elektronischen Zahlungsverkehr würde die Cyberkriminalität dramatisch ansteigen. Schon jetzt sehen wir gezielte Hackerangriffe auf Zahlungssysteme. Das würde tendenziell zunehmen. Sollten Hackerangriffe erfolgreich sein, wäre das System gestört. Bargeldabhebungen wären damit unmöglich. Banken würden geschlossen.

4. Verlust der eigenen Freiheit

Noch vieler gravierender als die zuvor genannten Punkte ist allerdings der Verlust von Freiheit. Bargeld ist etwas ganz Besonderes. Es gibt einem das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Wer Bargeld in der Hand hält, weiß es zu schätzen. Geht anders damit um als mit Plastikgeld. Bargeld vermittelt ein positives Gefühl. Auch anderen Menschen kann man damit eine Freude bereiten. Sei es als Trinkgeld oder als Taschengeld für Kinder.