Warum es für Sie und Ihr Vermögen wichtig ist, wer neuer Bundesbank-Chef wird

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Sind Sie ein Verlierer der ultralockeren Geldpolitik? Wenn Sie sparen und in den letzten Jahren Vermögen zum Beispiel für Ihre Altersvorsorge aufgebaut haben, sind Sie ein Opfer der lockeren Geldpolitik.

Leider verliert sowohl die Deutsche Bundesbank als auch die Europäische Zentralbank mit Jens Weidmann den prominentesten Verfechter einer strafferen Geldpolitik. Dass Sparerinnen und Sparer in Zukunft auch weiter auf Zinsen verzichten müssen, während die Inflation das Vermögen der Deutschen historisch enteignet, ist also wahrscheinlicher denn je.

Nachdem Weidmann seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, dankte Noch-Finanzminister Olaf Scholz dem scheidenden Bundesbankchef für sein außerordentliches Engagement an der Spitze der Notenbank. Der als künftiger Finanzminister gehandelte FDP-Chef Christian Lindner sprach deutlichere Worte. Er twitterte, Weidmann habe für „eine stabilitätsorientierte Geldpolitik“ gestanden, „deren Bedeutung angesichts von Inflationsrisiken wächst“. Mit ihm sei die Bundesbank stets eine wichtige Stimme in Europa gewesen.

Welche Geldpolitik wird die Nachfolgerin oder der Nachfolger vertreten?

Noch ist völlig offen, wer auf Weidmann folgen wird. Der neue Präsident der Bundesbank wird vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung und nach Anhörung der Bundesbank ernannt. Der Personalpoker rund um den Bundesbank-Chefsessel wird wohl auch Teil der Koalitionsverhandlungen sein.

Spannend ist, ob die neue Bundesregierung die stabilitätsorientierte Geldpolitik in der Tradition der Bundesbank weiterhin innerhalb der EZB vertreten will. Alternativ könnte in Zukunft auch ein weniger konfrontativer Kurs eingeschlagen werden. In diesem Fall müsste die Nachfolgerin oder der Nachfolger eine sogenannte Taube sein, also eine Befürworterin oder ein Befürworter der lockeren Geldpolitik. Jemand, der der Meinung ist, dass Krisen mit Niedrigzinsen und milliardenschweren Anleihe-Kaufprogrammen bekämpft werden können.

Weidmann galt als offizieller Neinsager gegen diese Geldpolitik, war jedoch meist in der Minderheit. Bereits im Jahr 2012, ein Jahr nach seiner Amtsübernahme, ging er auf Konfrontationskurs gegen den damaligen EZB-Chef Mario Draghi. Damals übte Weidmann an dem gerade beschlossenen Anleihekaufprogramm zugunsten der überschuldeten Euro-Länder Kritik, bezeichnete das Vorhaben als unverhältnismäßig und gefährlich. Eine solche Hilfe per Notenpresse sei „wie eine Droge“, die zur Abhängigkeit der Schuldenländer führen könne, wird Weidmann auf tagesschau.de zitiert. Darüber hinaus warnte Weidmann, dass eine Notenbank, die als Retter überschuldeter Staaten agiere, ihrer wichtigsten Aufgabe, die Preise stabil zu halten, nicht mehr nachkommen könne.

Stimme der Sparerinnen und Sparer geht womöglich verloren

Mit dieser Meinung konnte sich Weidmann nicht durchsetzen. Unterstützung bekam er nur von den skandinavischen und niederländischen Vertretern. Das ist jedoch auch kein Wunder. Länder , wie Italien oder Griechenland, brauchten das frische Geld der EZB. Würde die Notenpresse nicht immer noch auf Hochtouren laufen, wäre die Eurozone wahrscheinlich schon längst zusammengebrochen. Das wäre natürlich ein harter Schlag, aber ist es sinnvoll, dass die Probleme eines desolaten Systems wieder und wieder mit Geld zugedeckt werden? Irgendwann wird das System wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.

Obwohl Jens Weidmann mit seiner Meinung meist in der Minderheit war, war er die Stimme der Sparerinnen und Sparer im EZB-Rat. Dass die Nachfolgerin oder der Nachfolger diese Interessen ebenfalls vertritt, ist eher unwahrscheinlich.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie jetzt aktiv werden und Maßnahmen zu Ihrem Vermögensschutz einleiten. Es besteht ein dringender Handlungsbedarf für alle, die sich ihre finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit wahren wollen.