Lineare oder logarithmische Charts: Der kleine, aber wichtige Unterschied
Lineare Charts? Logarithmische Charts? Zwei Fragezeichen, die Sie gleich gelöst haben werden:
Ein linearer (oder arithmetischer) Chart zeigt – wie der Name schon sagt – die lineare Entwicklung (in Punkten) einer Kursbewegung.
Ein logarithmischer Chart spiegelt die prozentuale Entwicklung wider.
Nehmen wir ein extremes Beispiel:
Angenommen eine Aktie steigt von 60 auf 600 Punkte. Der Kurs hätte sich also verzehnfacht.
In einem linearen Chart würde die Bewegung von 60 auf 120 Punkte (also nominal 60 Punkte) im Vergleich zu der Bewegung von 300 auf 600 Punkte (also nominal 300 Punkte) relativ klein aussehen.
Sie haben sicherlich schon mitgerechnet: In beiden Fällen hätte sich die Aktie verdoppelt. Anhand der Apple-Aktie können Sie dies gut erkennen.
Chart Apple-Aktie linear
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der Kurs der Apple-Aktie im linken, roten Rechteck kaum von der Stelle kommt. Dagegen sieht die Kurs-Entwicklung im rechten, grünen Rechteck regelrecht „explosiv“ aus. Doch der Schein trügt. Denn der Kurs hat sich in beiden Fällen verdoppelt – von 60 auf 120 und von 300 auf 600.
Der logarithmische Chart sagt die Wahrheit
In einem logarithmischen Chart würde diese Kurs-Verdopplung von 60 auf 120 genauso „groß“ dargestellt werden, wie die Bewegung von 300 auf 600. Der folgende Chart ist der gleiche wie oben, nur eben mit einer logarithmischen Skalierung.
Chart Apple-Aktie logarithmisch
Die beiden Rechtecke umfassen exakt denselben Zeitraum wie im oberen Chart (daher heißt diese Chart-Darstellung eigentlich halb-logarithmisch; eingebürgert hat sich allerdings logarithmisch).
Und Sie sehen: In jedem dieser Zeiträume ist die Apple-Aktie prozentual um dasselbe gestiegen, nämlich um die oben erwähnten 100%.
Also: Wenn Sie eine Kursentwicklung „dramatisieren“ wollen, dann wählen Sie einen linearen Chart. Für eine bessere, bzw. realistischere Chart-Interpretation sollten Sie auf logarithmische Charts zurückgreifen.