Die deutsche Wirtschaft wächst wieder, aber…

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Die deutsche Wirtschaft wächst wieder. Laut Statistischem Bundesamt legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent zu. Wegen des Lockdowns, der zur Eindämmung der dritten Corona-Welle angeordnet worden war, war die Wirtschaft noch im ersten Quartal 2021 um 2,1 Prozent eingebrochen.

Mit der Öffnung des Einzelhandels stiegen in Deutschland vor allem die Konsumausgaben und Experten vermuten, dass diese positive Entwicklung sich zumindest bis zum Herbst weiter fortsetzen könnte. Die Wirtschaftsleistung könnte demnach bereits im derzeitigen dritten Quartal das Vorkrisenniveau wieder erreichen.

Das klingt durchaus positiv, aber einige Experten hatten mehr erwartet. Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der LBBW, spricht beispielsweise auf tagesschau.de von einer Enttäuschung. „Immerhin sieht man, dass die Wirtschaft kräftig anspringt, sobald die pandemiebedingten Einschränkungen gelockert werden“, versucht Niklasch dennoch ein positives Resümee zu ziehen.

Risiken für die Konjunkturerholung

Als großes Risiko für die Konjunkturentwicklung gilt auch die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus, die sich weltweit ausbreitet. Zudem hat die Industrie immer noch mit gestörten Lieferketten zu kämpfen und wird durch fehlende beziehungsweise teure Vorprodukte stark belastet. Viele Betriebe können ihre Aufträge aktuell nur zu einem hohen Preis oder mit Verzögerungen abarbeiten.

Darüber hinaus sollten Sie sich bewusst machen, dass sich die Wirtschaft nur zu einem sehr, sehr hohen Preis erholen kann, denn rund um den Globus haben die Staaten tief in die Tasche gegriffen, um die Konjunktur anzukurbeln. Die „Schwarze Null“ war in Deutschland schon im letzten Jahr obsolet. Zum ersten Mal seit sieben Jahren war ein Jahr mit einem Haushaltsdefizit abgeschlossen worden und zwar mit dem mit Abstand größten Defizit aller Zeiten.

Die deutschen Staatsschulden belaufen sich für 2020 auf 2172,9 Milliarden Euro. Das sind 14,4 Prozent oder 273,8 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor. Das Statistische Bundesamt, das die Zahlen veröffentlichte, spricht vom „höchsten jemals in der Schuldenstatistik am Ende eines Jahres gemessenen Schuldenstand“.

26.141 Euro Pro-Kopf-Verschuldung

„Der Anstieg ist insbesondere bei Bund und Ländern auf die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen und setzte sich nach vorläufigen Ergebnissen im 1. Quartal 2021 fort“, äußerten sich die Statistiker auf ntv.de. Die Summe entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26.141 Euro. Das sind 3.281 Euro mehr als noch Ende 2019.

Ökonomen versuchen zu beruhigen. Der wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen IMK-Instituts, Sebastian Dullien, erklärt auf ntv.de, dass der Schuldenberg ökonomisch kein Grund zur Sorge sei. Die Schuldenquote, also das Verhältnis von Verbindlichkeiten zur jährlichen Wirtschaftsleistung, liege deutlich niedriger als nach der Finanzkrise 2012 und dürfte ab 2022 zügig abnehmen.

Wir raten Ihnen dennoch zur Vorsicht, weil unserer Meinung nach die Staatsschulden Ihr Vermögen bedrohen. Denn: Eine Zinswende rückt in immer weiterer Ferne, weil sich die hochverschuldeten Staaten diese nicht mehr leisten können. Die Zinsen werden deshalb aller Voraussicht nach für lange Zeit weiter im Keller bleiben. Gleichzeitig steigen die Inflationsraten. In Deutschland liegt die Teuerung aktuell bei 3,8 Prozent und hat damit erstmals seit der Finanzkrise 2008 die psychologische Panikmarke von drei Prozent geknackt.

Vermögensverlust droht

Niedrige Zinsen und hohe Inflationsraten: Das ist eine giftige Mischung, eine gefährlich Kombination, die Ihr Vermögen Schritt für Schritt enteignet. Deshalb sollten Sie jetzt unbedingt Maßnahmen zu Ihrem Vermögensschutz einleiten und gleichzeitig den einen oder anderen Gewinn mitnehmen.