Fehlausbruch im EUR/USD – das sagt die Charttechnik

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Am Freitag vor einer Woche zog der Euro zum US-Dollar kräftig von 1,0580 auf über 1,07 Punkte an. Eigentlich hätte man nun mit einer neuen Trendphase weiter in Richtung Norden rechnen dürfen. Diese blieb allerdings leider aus.

Zur neuen Woche setzte das EUR/USD-Währungspaar hierfür erneut an. Zwar gelang der Anstieg über das Hoch vom Tag zuvor auch, aber dann setzten Gewinnmitnahmen ein.

EUR/USD fällt wieder zurück in den alten Trendkanal

Ins Wochenende ging das Währungspaar mit einem Schlusskurs bei 1,0683 Punkten. Wie die nachfolgende Grafik des Tagescharts ab Ende November 2022 zeigt, rutschte das Währungspaar wieder zurück in den alten Trendkanal (blau). Damit entpuppte sich die Aufwärtsbewegung als klassischer Fehlausbruch nach oben.

In der Grafik wurde zwar der rote Abwärtstrend gebrochen und damit ein Kaufsignal generiert, es fehlt jedoch an Schwung und neuen Käufen, die das Währungspaar bis zur blauen 200-Tage-Linie bei knapp über 1,08 ansteigen lassen.

Abbildung 1: Chartanalyse des Euro zum US-Dollar. Angezeigt wird der Tageschart.

Quelle: aktienscreener.com

Der Kampf der Bullen mit den Bären geht weiter

Eine Patt-Situation, bei der weder die Bullen noch die Bären die Oberhand behalten. Schönen Trends sehen anders aus.

In der Regel kommt es nach einem Fehlausbruch zu einer ähnlichen Bewegung in die entgegengesetzte Richtung. In diesem Fall müsste das Währungspaar auf knapp unter 1,05 abrutschen. Charttechnisch wird dann die untere, blaue Unterstützungslinie unterschritten. Insgesamt würde das Währungspaar damit allerdings die Tiefs der letzten Woche nur ein weiteres Mal ansteuern.

Ich gehe davon aus, dass das Währungspaar maximal bis zur grauen 50-Tage-Linie bei 1,06 fallen wird. Dieser gleitende Durchschnitt dient als Realtime-Unterstützung.

Kurzfristig zeigt die Saisonalität für die kommende Woche nach unten

Zumindest diese Bewegungsrichtung wird statistisch unterstützt. Die Saisonalität, nachfolgend in der Abbildung zu sehen, zeigt bis zum 20. November nach unten. Erst danach besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass der Euro zum US-Dollar an Stärke gewinnen wird.

Abbildung 2: Angezeigt wird die Saisonalität des Euro zum US-Dollar für die nächsten 20 Tage.

Quelle: Bopp Kapitalmarktstudien

57 %-ige EUR/USD-Kursrutsch-Wahrscheinlichkeit für die anstehende Kalenderwoche

Die statistische Auswertung der letzten 44 Jahre hat ergeben, dass von Montag bis Freitag nächster Woche die Chancen für einen Kursrutsch bei 57 % liegen. Der Bewegung wird eine Stärke zwischen 0,2 und 0,7 % zugesagt – das entspricht knapp 70 Pips in Richtung Süden und würde zu meiner Einschätzung eines Kursrückgangs in Richtung 1,06 passen.

Fazit:

Der mögliche neue Bullenmarkt im Euro zum US-Dollar stockt gerade. Ein Rückgang bis in den Bereich um 1,06 Punkte ist in dieser Woche wahrscheinlich. Im Großen und Ganzen ist die Seitwärtsphase des Euro zum US-Dollar aber noch nicht beendet.