Wie viel Startkapital wird für den Aktienhandel benötigt?
Der reine Aktienhandel benötigt eine gewisse Summe an Startkapital. Das liegt in erster Linie daran, dass das Depot unterschiedliche Bereiche abdecken sollte. Hierbei sprechen die Investoren von Diversifikation. Anders ausgedrückt: Anleger legen nicht alle Eier in einen Korb. Es gilt verschiedene Industriesektoren abzudecken.
Denn wenn es einem Sektor schlecht geht, können andere Bereiche weiterhin gut funktionieren. Dazu kommen noch einige eher krisensichere Branchen. Diese laufen zumindest in den meisten Fällen recht stabil oder erholen sich wieder schnell, sollten sie tatsächlich einmal einbrechen. Hierzu zählen unter anderem Pharmaindustrie, aber auch Alkohol und Tabak.
Wie viel Startkapital macht Sinn?
Es gibt hier keine richtige Antwort, die für jeden Anleger stimmt. Vielmehr muss jeder Aktienkäufer darauf achten, niedrige Gebühren zu zahlen. Um einen Gewinn an der Börse zu machen, müssen nicht nur die Kurse geschlagen werden, sondern auch die Transaktionskosten und diese sind je nach Depotanbieter unterschiedlich hoch.
Dennoch wird ein gewisses Kapital benötigt. Wer nur ein paar hundert Euro hat, sollte lieber weiter sparen. Es muss aber nicht immer gleich eine halbe Million Euro sein. Ab 10.000 Euro können durchaus schon die ersten Wertpapiere gekauft und das Depot wie oben erklärt entsprechend gestreut werden. So können Anleger die ersten Investitionen in Aktienpakete im Wert von 1.000-2.000 Euro tätigen.
Viel wichtiger als das exakt berechnete Startkapital ist natürlich die Investmentstrategie. Wer sein gesamtes Geld in nur eine Aktie steckt, geht ein hohes Risiko ein. Deshalb ist es wichtig, sich breit aufzustellen, was natürlich ein entsprechendes Kapital benötigt.
Ausschlaggebend für die Höhe des Startkapitals ist aber auch die Art des Investments. Wer nur Aktien kaufen möchte, benötigt deutlich mehr Startkapital als Anleger, die auch in andere Wertpapiere investieren möchten.
Mit weniger Startkapital zum Aktienhandel
Wer größere Bewegungen nicht scheut, der kann in Hebelzertifikate und Optionsscheine investieren. Dabei werden keine Aktien gekauft, der Anleger wird vielmehr an der Wertentwicklung der Aktie beteiligt. Je nach Risiko und Hebelwirkung kann so der eigene Gewinn beispielsweise um 10 % steigen, wenn die eigentliche Aktie selbst nur um 1 % gestiegen ist.
Aber Vorsicht – die starken Bewegungen gibt es in beide Richtungen. Deshalb ist diese Art des Investments eher für fortgeschrittene Börsenhändler zu empfehlen, die damit ihr eingesetztes Kapital niedrig halten, während sie ein höheres Risiko eingehen.
Aktienkäufe auf unterschiedliche Sektoren streuen
Einige langfristig erfolgreiche Unternehmen zu kaufen, ist Pflicht für den Einsteiger im Aktienhandel. Es gilt in Unternehmen zu investieren, die krisensicher und konstant wirtschaften. Dabei sollten nicht immer nur günstige Aktien gekauft werden.
Wer ein bisschen mehr Risiko eingehen möchte, kann auch volatilere Branchen mit ins Depot nehmen. Die Investitionsquote in solche Wertpapiere sollte entsprechend niedriger ausfallen, weil diese zu höheren Schwankungen neigen.
Beispielsweise suchen sich Anleger dann eine starke Aktie aus dem Sektor Alternative Energien, Biotech oder Goldminen heraus. Eine wichtige Grundlage für Einsteiger am Aktienhandel ist das kalkulierte Risiko. Es sollte nur Geld investiert werden, das als Spielgeld betrachtet werden kann.
Falls es verloren geht, darf sich die Lebensqualität nicht ändern. Also nur das Kapital investieren, das auch verloren werden kann. Dann können Entscheidungen auch mit kühlem Kopf getroffen und Nerven beim Börsenhandel geschont werden.
Wie viel Geld darf in Aktien investiert werden?
Bevor Sie in Aktien anlegen, sollten Sie sich daher zunächst Gedanken über Ihre aktuelle Finanzsituation machen. Hinterfragen Sie alle Ihre Konsumausgaben. Brauchen Sie das teure neue Auto oder die Mitgliedschaftsgebühr für das nie betretene Fitnessstudio?
Listen Sie all Ihre monatlichen, vierteljährlichen und jährlichen Ausgaben auf. Die Festausgaben wie Miete, Kredite, Versicherungskosten und ähnliches gehören genauso dazu wie auch die variablen Ausgaben wie Lebensmittelkosten, Vergnügungskosten und sonstige außergewöhnliche Posten. Wenn Sie nicht sicher sind, auf welche Summe sich diese variablen Ausgaben belaufen, lohnt es sich, ein paar Monate Buch zu führen, um den heimlichen Geldfressern auf die Spur zu kommen. Ihre monatlichen Ausgaben ziehen Sie von Ihren monatlichen Einnahmen ab. Der Differenzbetrag ist Ihr möglicher Sparbetrag für Ihr Aktienkonto.
Ein extra Konto für Ihr Startkapital
Legen Sie sich dafür ein gesondertes Tagesgeldkonto an. Auf dieses Extra-Aktien-Konto kommt ausschließlich Geld, was Sie für den Aktienhandel ansparen. Eingezahltes Geld auf das Aktien-Konto tasten Sie nicht mehr an. Wenn Sie das Startkapital angespart haben, nehmen Sie das gesamte Startkapital und kaufen davon Ihre ersten Aktienpakete.
Achtung! Ihr Startkapital muss aus Geld bestehen, dass Sie ausschließlich für den Aktienhandel benötigen. Das Geld dürfen Sie nicht kurzfristig für andere Dinge benötigen. Nehmen Sie das Geld für Ihr Startkapital nicht aus einem Kredit! Erst dann steht einem erfolgreichen Aktienkauf nichts mehr im Wege.