2016 – Gut positioniert ist halb gewonnen
Für Anleger wird es jetzt allerhöchste Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie sich für das neue Börsenjahr 2016 am besten in Position bringen.
Und hier stehen die Chancen sehr gut, wieder steigende Kurse zu sehen. Die Rahmenbedingungen sind jedenfalls weitgehend bekannt.
Zum einen wissen die Anleger ziemlich genau, in welche Richtung die Notenbanken steuern. Während die Bank of Japan und die EZB weiterhin einen expansiven Kurs fahren werden, können wir uns in den USA auf weitere kleine Zinsschritte nach oben einstellen.
Damit kann man angesichts des sehr niedrigen Gesamtniveaus gut leben. Die Konjunktur in den USA gewinnt zunehmend an Breite und auch in Europa gibt es immer mehr Lichtblicke.
Die niedrige Basis der Energie- und Rohstoffpreise wirkt dabei wie eine zusätzliche Impulsspritze. Von dieser sollte auch China profitieren. Hier haben sich die Anleger auf durchschnittlich niedrige Wachstumsraten eingestellt, die aber angesichts der inzwischen erreichten Gesamtgröße des chinesischen BIPs auch völlig normal sind.
Grundsätzlich dürften im Rohstoff-, Energie- und auch im Edelmetallsektor die Notierungen wieder anziehen, was dann auch die rohstoffreichen Schwellenländer wieder etwas entlasten dürfte.
China sorgt für schwachen Börsenstart
Zunächst hat das neue Börsenjahr die Märkte aber erst einmal auf dem falschen Fuß erwischt. Kaum in das neue Jahr gestartet, hat der deutsche Leitindex DAX ein neuen Rekord aufgestellt – wenn leider auch keinen sonderlich erfreulichen.
Mit einem kräftigen Kurseinbruch sind Europas Börsen am heutigen Montag in das Handelsjahr 2016 gestartet. Der DAX bricht um 3,3% auf 10.392 Punkte ein und legt damit den schwächsten Börsenstart seit dem Jahr 1988 hin. Belastend wirken der Kurseinbruch in China nach schwachen Konjunkturdaten und die zunehmenden Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.
In China ist der Börsen-Index um fast 7% eingebrochen. Der Handel wurde deswegen – den erst vor Kurzem eingeführten neuen Regeln entsprechend – für den Handelstag vorzeitig beendet.
Der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex ist im Dezember zum zehnten Mal in Folge gesunken und liegt unter der Expansionschwelle von 50. Zudem fiel er schlechter aus als von Experten vorhergesagt. “Damit zerschlägt sich nicht nur die Hoffnung auf eine Erholung, sondern die Sorge vor einer Beschleunigung der Abschwächung kommt auf”, sagte ein Händler.
Wie bereits im Vorjahr könnte das Thema die Märkte auch in 2016 noch lange beschäftigen. Rohstoffnahe Aktien und Autowerte sind heute die Hauptverlierer an den Börsen. Der Sektor-Index Basic-Resources fällt um 3,4%, der Auto-Index um 3,3%.
Auch 2016 lassen sich hohe Renditen erzielen
Nun, gerne hätte ich Ihnen an dieser Stelle von einem satten Gewinnplus zum Jahresauftakt auf breiter Börsenfront berichtet, aber an der Börsenschraube kann ich leider nun einmal nicht drehen. Auch eine Glaskugel habe ich nicht, mit welcher ich Ihnen heute eine Langfristprognose liefern könnte, wo der DAX am Jahresende 2016 stehen wird.
Allerdings kann ich Ihnen so viel sagen, dass wir auch in 2016 mit einem schwierigen Marktumfeld umgehen müssen, die Volatilität bleibt unser stetiger Begleiter – das Gute daran: Dennoch lassen sich auch in diesem Jahr wieder überdurchschnittlich hohe Renditen einheimsen.
Eine kleine Einschränkung gibt es jedoch: Für Anleger wird es angesichts der zunehmenden Volatilität immer schwieriger, sich auf eigene Faust ein stabiles, renditebringendes Portfolio an Aktien zusammenzustellen.