Warum Sie von Staatsanleihen besser die Finger lassen

Inhaltsverzeichnis

Staatsanleihen gelten als sichere Anlagen, aber in den letzten Monaten haben diese deutlich an Attraktivität verloren.

Über Anleihen leihen sich Staaten Geld für mehrere Jahre bei Investorinnen und Investoren am Kapitalmarkt. Dafür zahlen sie eigentlich Zinsen. Eigentlich, weil in den letzten Monaten die Zinsen in den negativen Bereich abrutschten.

Anfang des Jahres lag die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen bei minus 0,18 Prozent. Anlegerinnen und Anleger mussten also dafür bezahlen, wenn sie dem deutschen Staat Geld liehen. Verrückt, aber so war die Realität in der irren Welt der Null- und Negativzinsen, die uns viele Jahre begleitet hat. Diese Zeiten sind jetzt zum Glück vorbei, denn die EZB hat im Juli die Zinswende eingeleitet.

Zinsen steigen und damit auch die Rendite für Staatsanleihen

Sparer schöpfen wieder Hoffnung, was direkte Auswirkungen auf den Anleihemarkt hat. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen hat inzwischen die zwei Prozent erreicht und ist damit auf den höchsten Stand seit neun Jahren geklettert.

Sie fragen sich jetzt vielleicht, ob Bundesanleihen wieder attraktiv sind.

Es steht außer Frage, dass Bundesanleihen nun attraktiver sind als Anfang des Jahres. Problematisch ist jedoch, dass zwei Prozent Rendite noch lange nicht die Inflation ausgleichen. Die Teuerungsrate in Deutschland lag im August bei 7,9 Prozent, für September wird ein weiterer Anstieg erwartet. Experten schließen für die kommenden Monate sogar zweistellige Zahlen nicht aus.

Wenn Sie Ihr Geld in Bundesanleihen stecken, verlieren Sie Kaufkraft. Das müssen Sie sich auf jeden Fall bewusst machen.

Zehnjährige und zweijährige Anleihen im Vergleich

Anleger, die Bundesanleihen jetzt kaufen und bis zur Fälligkeit halten, haben bei zehnjährigen Anleihen eine Rendite von jährlich zwei Prozent über zehn Jahre sicher. Vorteilhaft ist, dass Sie sich über Kursschwankungen keine Gedanken machen müssen.

Bei zweijährigen Bundesanleihen liegt die Rendite bei 1,9 Prozent und ist damit vergleichbar mit der der zehnjährigen Bundesanleihen. Der Grund dafür, dass kurzlaufende Anleihen genauso viel bringen wie langlaufende, liegt an den Zinserhöhungen der Notenbank. Die Rendite der kurzlaufenden Anleihen ist stärker an den Leitzins gekoppelt als die Rendite der länger laufenden Anleihen.

Investoren gehen also davon aus, dass die Zinsen spätestens in zwei Jahren wieder sinken werden. Es könnte also durchaus Sinn machen, sich jetzt die zwei Prozent der zehnjährigen Anleihen zu sichern.

Sie fragen sich nun, welche Anleihen mehr Rendite bieten als Bundesanleihen, sodass Sie vielleicht einen Inflationsausgleich bekommen?

Mehr Rendite. Mehr Risiko.

Im Euro-Raum werfen italienische Staatsanleihen momentan besonders hohe Renditen ab. Wer in zehnjährige italienische Staatsanleihen investiert, kann sich über eine Rendite von gut vier Prozent freuen. Allerdings ist das Land hochverschuldet und steuert mit dem neu gewählten Rechtsbündnis in eine ungewisse Zukunft. Das Risiko bei Investitionen in italienische Staatsanleihen ist also deutlich höher als bei Anlagen in Bundesanleihen.

In den USA gibt es wegen der höheren Leitzinsen ebenfalls mehr Rendite. Zehnjährige Papiere liegen bei 3,7 Prozent, für zweijährige bekommen Investoren sogar 4,2 Prozent. Für Sie käme hier jedoch ein Währungsrisiko hinzu. Ein fallender Dollar kann die höhere Rendite aufzehren.

Jetzt Alternativen entdecken

Selbst wenn Sie die Risiken ausländischer Staatsanleihen in Kauf nehmen: Einen Inflationsausgleich gibt es aktuell nicht.

Sie müssen den Kaufkraftverlust jedoch auf keinen Fall hinnehmen. Ziehen Sie stattdessen Alternativen in Betracht. Alternativen, die sogar eine vergleichbare Sicherheit bieten.

Der Beratungsbrief „Sicheres Geld“ informiert Sie als kritischen, sicherheitsbewussten Anleger, wie Sie sich jetzt richtig aufstellen, um aktiven Vermögensschutz umzusetzen.