Anleihen – feste Zinserträge für Anleger

Anleihen gehören wie Aktien zu den beliebtesten Anlageformen des Finanzmarktes. Im Gegensatz zur Aktie handelt es sich bei einer Anleihe aber nicht um einen Anteil(-schein) einer Gesellschaft sondern um eine festverzinsliche Schuldverschreibung einer Institution, eines Staates oder einer Unternehmung.
2 min | Stand 07.06.2022
Inhaltsverzeichnis

Wer eine Anleihe erwirbt, hat dabei folgende Rechte:

  • Vorrangige Rückzahlung gegenüber den Aktionären im Falle eines Konkurses
  • Recht auf Rückzahlung zum Nennwert
  • Recht auf Verzinsung in Höhe des Kupons

Anleger erlangen mit dem Kauf von Anleihen nicht wie bei einer Aktie das Recht, auf der Hauptversammlung über die Entscheidungen des Unternehmens mitzubestimmen. Anleihen werden auch Renten oder festverzinsliche Wertpapiere genannt.

Anleihen unterscheiden sind in mehrfacher Hinsicht voneinander

Anleihen werden anders als Kredite in aller Regel öffentlich begeben, so dass jeder Anleger dem Emittenten (Herausgeber) der Anleihe eine Summe Geldes für die Dauer der Laufzeit überlassen kann. Anleihen unterscheiden sich voneinander im Hinblick auf Währungen, in denen sie gekauft und zurückgezahlt werden, auf unterschiedliche Laufzeiten sowie auf die Art der vom Schuldner zu erbringenden Verzinsung.

Nach Art der Verzinsung werden Anleihen in festverzinsliche Wertpapiere, Floater (Anleihe mit variablem Nominalzins) und in strukturierte Wertpapiere unterschieden. Diese verschiedenen Formen der Anleihe differieren hinsichtlich der Zinszahlungs- und Tilgungsmodalitäten. Daher sollten sich Käufer von Anleihen im Vorhinein nach Möglichkeit Informationen darüber verschaffen, in welcher Weise die jeweilige Anleihe strukturierte Elemente enthält.

Für den Emittenten ist die Herausgabe einer Anleihe eine echte Alternative zu einem Darlehen eines Kreditinstituts. Demgegenüber besitzt die Anleihe den Vorteil, dass der Emittent größere Liquidität erhält ohne weitere Sicherheiten liefern zu müssen. Am Ende der Laufzeit zahlt der Herausgeber dem Käufer der Anleihe das ehemals aufgewendete Kapital wieder zurück. Da der Kurs der Anleihe von der aktuellen Zinsentwicklung des Marktes abhängig ist, kann es dabei zu Schwankungen kommen.

Anleihen – Renditechancen für Anleger

Anleihen bieten Anlegern folgende Renditechancen:

  • Kursgewinne
  • Währungsgewinne
  • regelmäßige Zinszahlungen

Wie bei einem Investment in Aktien ergeben sich für Anleger neben den regelmäßigen Zinszahlungen Chancen, ihre Rendite durch zusätzliche Kursgewinne zu erhöhen. Beispielsweise können Investoren Anleihen während der Laufzeit unter dem so genannten Nennwert von 100 % erwerben und bis zur Tilgung am Laufzeitende zu 100 % abwarten.

Optional können Anleger eine Anleihe auch zu einem höheren Kurs als dem Kaufpreis veräußern, sollte es durch die allgemeine Zinsentwicklung des Marktes zu Kurssteigerungen der Anleihe kommen. Schließlich bezeichnet die positive Differenz des Handels den Gewinn des Anlegers. Bei Anleihen, die auf eine fremde Währung wie den US-Dollar lauten, sind abhängig von der Entwicklung des Devisenkurses zusätzlich noch Währungsgewinne möglich.