Zscaler – Günstige Gelegenheit?
Wer in kleine Tech-Firmen einsteigt, darf kein Hasenfuß sein. Eines von vielen Beispielen ist die Zscaler INC. Nach dem heftigen Absturz der Aktie könnte ein der Einstieg lohnen.
Was genau macht eigentlich Zscaler?
Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in San José (US-Bundesstaat Kalifornien), arbeitet im ach so weiten Feld der IT‑Sicherheit. Zscaler-„Produkte“ sind allesamt Cloud-basiert. Die beiden „Blockbuster“, wenn ich sie so nennen darf, sind „Zscaler Private Access“ für den sicheren Zugang zu lokal gehosteten Anwendungen sowie „Zscaler Internet Access“, wodurch ein ebenfalls sicherer Zugang zu externen Anwendungen ermöglicht werden soll.
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2007 von zwei Herren namens Jay Chaudhry sowie Kailash Kailas. Der Börsengang erfolgte im Frühjahr 2018 und brachte dem Unternehmen knapp 200 Millionen US-Dollar. Ein kleiner IPO also, der eigentlich nicht der Rede wert wäre.
Steiler Kursanstieg
Gleichwohl konnten potente Investoren im Unternehmen, seinem Geschäftsmodell und insbesondere seiner Technologie, offenbar einiges abgewinnen. Denn die Aktie (WKN: A2JF28) stieg scheinbar unaufhaltsam bis auf ein Kursniveau von rund 350 US-Dollar Ende des Jahres 2021. Daran schloss sich der jähe Absturz an, der beinahe schon dramatische Ausmaße annahm. Momentan notieren die Anteilsscheine bei knapp 90 US-Dollar.
Da wurden also – wie bei vielen Technologie-Unternehmen – zu Beginn reichlich Vorschusslorbeeren kassiert. Und sofern eine Firma den meist hohen Erwartungen entsprechend nicht liefert, lassen Investoren die Papiere fallen wie eine heiße Kartoffel. Hier bei Zscaler alles wie aus dem Lehrbuch. Dabei ist das Unternehmen wachstumsstark, wie die Zahlen für das jüngste Quartal dokumentieren.
Starke Quartalszahlen
Im jüngsten Geschäftsjahresviertel (Ende am 31.01.2023) konnte Zscaler die Umsatzerlöse um mehr als 50 Prozent auf knapp 390 Millionen US-Dollar ausweiten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres flossen noch rund 255 Millionen Dollar in die Firmenkasse. Der Gewinn je Aktie stieg überproportional auf 0,37 US-Dollar – nach 0,13 Dollar im Vergleichszeitraum. Mit diesen Zahlen übertraf das Unternehmen die Gewinnschätzungen der Analysten deutlich und deren Umsatzschätzungen um einiges.
Für das gesamte Geschäftsjahr schätzt der Analysten-Konsens Umsatzerlöse in Höhe von 1,53 Milliarden Dollar nach 1,09 Milliarden im davorliegenden Jahr. Der Gewinn je Aktie soll 1,24 US-Dollar betragen – somit beinahe doppelt so viel wie im Vorjahr, als das EPS (Earning Per Share) noch 0,69 Dollar betrug. Angesichts des tatsächlichen und prognostizierten Wachstums könnte ein Blick auf die Aktie lohnen. Und dieser folgt jetzt…
Kaufen? Oder besser doch nicht?
Um niemanden auf die Folter zu spannen, gleich jetzt die Antwort: Nach meiner Meinung können spekulativ orientierte und dezidiert risikobereite Investoren jetzt zugreifen. Gleichwohl sollten Sie nicht sofort das ganze Pulver verschießen. Ein ratierlicher Einstieg – beispielsweise in drei Tranchen – wäre sinnvoll, wie ich finde. Denn ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es die Aktie von Zscaler in den nächsten Wochen und Monaten noch einmal deutlich preiswerter gibt. Durch den Einstieg auf Raten nutzen Anleger dann – wie bei Aktienfonds-Sparplänen – den Cost Average Effekt. Um das zu betonen: Bei einem Kurs von 300 US-Dollar hätte ich einen großen Bogen um die Aktie gemacht. Und auch bei 200 Dollar sowie bei 120 Dollar wären mir die Papiere dito noch zu teuer gewesen. Nunmehr glaube ich, dass ein Aktienkurs von knapp 90 Dollar tatsächlich eine günstige Gelegenheit ist, falls sich Investoren der doch beträchtlichen Risiken bewusst sind. Hier ist es wie bei jeder guten Medizin: In Maßen genossen ist sie in der Regel hilfreich. Doch viel wirkt so gut wie nie viel.