Zinswende – Kommt jetzt das Comeback der Nebenwerte?
Heute Abend richten sich die Augen aller Anleger in die USA. Dann nämlich wird die amerikanische Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt geben.
Sinkende Zinsen wirken sich meist positiv auf die Aktienkurse aus. Vor allem aber profitieren kleinere Unternehmen niedrigeren Zinsen. Vor diesem Hintergrund könnte die nun anstehende Zinswende eine Initialzündung für ein Comeback der lange vernachlässigen Nebenwerte sein.
Heute Abend leitet die Fed die Zinswende ein
Heute Abend um 20.00 Uhr deutscher Zeit gibt die Fed ihre Zinsentscheidung bekannt. Dass der Leitzins gesenkt wird, daran gibt es keinen Zweifel. Die Frage ist nur, wie stark die US-Notenbank an der Zinsschraube dreht. Mittlerweile wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed den Leitzins gleich um einen halben Prozentpunkt senkt, am Markt auf 62% beziffert.
Wie ich Ihnen am Montag in meinem Wochenausblick schon geschrieben habe, lässt sich beim Blick in den Rückspiegel sagen: Fallen die Zinsen, steigen die Aktienkurse. Und das unabhängig davon, ob die Wirtschaft in eine Rezession rutschte oder nicht. Laut einer Analyse von „The Compound Media“ stieg der S&P 500 innerhalb von zwölf Monaten nach der ersten Zinssenkung um durchschnittlich 11%, wenn eine Rezession ausblieb. Kam es zu einer Rezession, belief sich der Zuwachs immerhin auf 8%.
Kleine Unternehmen profitieren besonders von sinkenden Zinsen
Sinkende Zinsen sind grundsätzlich positiv für die Unternehmen. Zum einen deshalb, weil künftige Gewinne (abgezinst) mehr wert sind, was sich positiv auf die Bewertung auswirkt, und zum anderen, weil der Risikoappetit der Anleger wächst – und damit meist auch die Lust auf Nebenwerte.
Unternehmen profitieren aber auch deshalb von niedrigeren Zinsen, weil ihre Finanzierungskosten entsprechend geringer ausfallen. Und dieser Faktor wirkt sich eben besonders bei kleineren Unternehmen positiv aus.
US-Nebenwerte im Aufwind
Vor diesem Hintergrund könnte die heute anstehende Zinswende eine Art Initialzündung für die Nebenwerte sein, die nun schon seit längerem deutlich hinterherhinken. Während es in Deutschland zu früh ist, um Entwarnung zu geben, sieht es in den USA tatsächlich nach einem Comeback der Nebenwerte aus.
Der Russell 2000 hat in den vergangenen Monaten einen neuen Aufwärtstrend ausgebildet und ist nur noch 11% von seinem Rekordhoch entfernt. Die kleineren Titel sind deutlich günstiger bewertet als die Standardwerte. Zudem sollen ihre Gewinne künftig stärker wachsen. Die Analysten von Goldman Sachs trauen den Small Caps daher auf Jahressicht eine Outperformance von 15 Prozentpunkten zu.
Vor diesem Hintergrund könnte es für Sie als Anleger interessant sein, beispielsweise mit einem ETF auf den Russell 2000 breit gestreut auf ein Comeback der Nebenwerte zu setzen.