Zink muss teurer werden – dafür spricht das Marktdefizit

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Die Rezession ist da und zusammen mit der hohen Inflation kein Spaß. Doch vor allem die Notenbankpolitik lässt an den Märkten das Lächeln verblassen und zeichnet stattdessen Angst und Zurückhaltung in die Gesichter der Marktteilnehmer. Das führt bisweilen zu einer seltsamen Verzerrung der Realität, wie zum Beispiel aktuell an den Industriemetallmärkten.

Dort beobachten wir in den letzten Monaten einen Preisdruck, der mit der Realität der Nachfrage- und Angebotssituation eigentlich nicht mehr viel zu tun hat. Das beste Beispiel dafür ist der Zinkmarkt. Dort stehen die Preise aktuell unter Druck, trotz hoher Produktionskosten, Marktdefizit und gähnend leerer Lagerbestände. Die beste Voraussetzung für ein massives Preiscomeback, sobald die Realität Einzug hält.

Rezessionssorgen treiben Zinkpreis in den Keller

Quelle: kitcometals.com

Zink ist aktuell rar

Während der Zinkpreis in den letzten Monaten massiv in den Keller getrieben wurde, sind die Kosten der Schmelzhütten (welche die Metalle verarbeiten) dagegen förmlich explodiert. Vor allem die Kosten für Energie und insbesondere in Europa, das seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ein massives Energieproblem hat. Und weitere Preiserhöhungen werden im kommenden Winter erwartet.

Das Schmelzen von Zink, das zum Verzinken von Stahl verwendet wird, erfordert große Mengen an Strom.

Glencore, der größte Zinkproduzent Europas, stöhnte schon im Sommer, dass die hohen Strompreise die Produktion zu einer echten Herausforderung machen. Denn die Kosten für Energie machen heute schon 80 % der Gesamtkosten für die Herstellung von Zink in Europa aus. Im Vergleich zu historischen Durchschnittswerten von 50 %.

Ein massives Defizit am Zinkmarkt winkt

Laut den Analysten der Macquarie Gruppe dürfte die Schließung von Schmelzhütten in Europa die Zinkproduktion um 150.000 Tonnen in diesem Winter reduzieren, zusätzlich zu Kürzungen von rund 138.000 Tonnen Zink, seit die Energiepreise im Jahr 2021 zu steigen begannen.

Zusätzliche Produktionskürzungen könnten die Defizite an vielen Metallmärkten verschlimmern, die Macquarie in diesem Jahr auf rund 200.000 Tonnen für den Zinkmarkt schätzt.

Hinzu kommen gähnend leere Lagerbestände für viele Metalle. Die Zinkbestände im Lagersystem der London Metal Exchange (LME) sind von 240.000 Tonnen vor einem Jahr auf knapp über 40.000 Tonnen gesunken – und mehr als ein Drittel ist bereits zur Auslieferung vorgesehen.

Entwicklung der Zinklagerbestände an der LME in den letzten 12 Monaten

Quelle: kitcometals.com

Fazit: Zink (und auch andere Metalle) müssen teurer werden

Es ist ein Fakt! Die fundamentale Realität an den Metallmärkten lässt nur einen Schluss zu: Die Metallpreise werden wieder steigen müssen. Hohe Produktionskosten, leere Lagerbestände und niedrige Preise werden zu massiven Angebotsdefiziten führen. Das wird schließlich die Metallpreise antreiben müssen. Mit steigenden Preisen, kann dann die Produktion auch wieder ausgeweitet werden, was schließlich das Defizit senken wird. Das ist der natürliche Lauf der Dinge in einem normalen Markt.

Zumindest so lange sich unsere Welt weiter dreht.

Und ganz besonders gilt dies für den Zinkmarkt und die Erwartung steigender Zinkpreise.