Xcel Energy – für Witwen und Waisen?

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Die Aktie des US-amerikanischen Energieversorgers Xcel Energy hat in jüngster Zeit ein wenig an Boden verloren. Ein günstiger Zeitpunkt zum Einstieg?

Aus Klein mach Groß

Die Ursprünge des Unternehmens gehen zurück auf den Anfang des 20. Jahrhunderts, konkret reichen sie in das Jahr 1909 zurück. Gleichwohl entstand das Unternehmen in seiner heutigen Prägung erst im Jahr 1998. Damals fusionierten die Energieversorger Northern States Power Minnesota, Northern States Power Wisconsin und New Century Energys. Der Verwaltungssitz liegt heute in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota. Die Xcel Energy Aktie (WKN: 855009) ist im US-Aktienindex S&P 500 gelistet.

Der Energieversorger hat derzeit rund 6 Millionen Kunden in den USA, die mit Strom und mit Gas versorgt werden. Lange Zeit ein Manko war, dass das Unternehmen bei der Energieerzeugung überwiegend auf fossile Brennstoffe setzte. Seit einiger Zeit aber gewinnt der Umstieg auf Erneuerbare Energien an Dynamik. Nach aktuellen Planungen sollen im Jahr 2030 ca. 1,5 Millionen E‑Autos in Nordamerika mit Strom aus Erneuerbaren von Xcel Energy versorgt werden.

In Q2 mehr Umsatz und Gewinn

Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stieg der Umsatz auf 3,42 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 3,07 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Auch der Gewinn zeigte nach oben, denn Xcel verdiente 328 Millionen US-Dollar nach 311 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Auf Basis der jüngsten Dividende von 48,75 US-Cents je Anteilsschein errechnet sich eine Jahres-Gewinnbeteiligung für Aktionäre von 1,95 US-Dollar je Aktie. Angesichts des aktuellen Aktienkurses können Anteilseigner mit einer Dividendenrendite von immerhin rund 3,2 Prozent rechnen. Mögliche Kursgewinne kämen noch on top, da die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten deutlich an Boden verloren hat.

Xcel Energy Aktie jetzt kaufen?

Starten wir mit einer guten Nachricht: In den vergangenen zehn Jahren konnten Investoren, buy and hold vorausgesetzt, nahezu 120 Prozent verdienen. Die schlechte Nachricht gleich im Anschluss: Seit Herbst 2021 haben die Papiere ordentlich an Wert eingebüßt. Denn im September vergangenen Jahres notierte die Aktie noch bei rund 77 Dollar im Vergleich zu rund 60 US‑Dollar aktuell. Das war ein ordentlicher Schluck aus der Pulle. Da der Abstieg bereits recht früh losging, sind die Kursverluste wohl nicht ausschließlich auf die allgemeine Börsenschwäche seit Jahresbeginn zurückzuführen.

Für einen Versorger scheinen die Anteilsscheine gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zumindest fair bewertet. Analysten schätzen für das laufende Geschäftsjahr ein KGV von gut 18 und für das Geschäftsjahr 2023 von etwas mehr als 17.

Meine Meinung: Auf dem gedrückten Kursniveau dürfte die Aktie von Xcel Energy eine günstige Einstiegsgelegenheit bieten. Investoren sollten jedoch Geduld haben. Die aktuell vergleichsweise hohe Dividendenrendite dürfte allerdings auch für etwas längere Wartezeiten entschädigen. Achtung: An den deutschen Börsen sind die Papiere ziemlich markteng. Deshalb unbedingt Kauflimits legen.