Woodside Energy und Santos finden zu wenig Synergien

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Satz mit X, das war wohl nichts. Die Hochzeit zwischen den zwei Öl- und Gasproduzenten Woodside Energy und Santos ist abgeblasen. Dabei hätte der Deal die Karten neu gemischt; Die Übernahme des Santos-Portfolios hätte Woodside zu einem der größten Flüssigerdgasproduzenten im asiatisch-pazifischen Raum gemacht – einer Region, die auf ein weiteres Nachfragewachstum vorbereitet ist.

Damit wurde ein Schlussstrich unter die wochenlangen Fusionsgespräche gezogen, mit denen ein Unternehmen mit einer kombinierten Marktkapitalisierung von etwa 86 Milliarden AUD (56 Milliarden Dollar) geschaffen werden sollte.

Während die Aktien des kleineren, in Adelaide ansässigen Produzenten Santos nach der Meldung in die Knie ging, konnten die Papier von Woodside Energy von den aufgegebenen Fusionsverhandlungen leicht profitieren.

Woodside Energy Group: Globaler Energie-Riese aus Australien

Woodside Energy wurde im Juni 2022 durch die Fusion von Woodside und BHP Petroleum gegründet. Das Unternehmen ist in Australien, Timor-Leste, Senegal und den USA tätig. Der Konzern ist in der Suche nach und in der Förderung von Erdöl tätig. Über 3.000 Mitarbeiter sind im Unternehmen weltweit beschäftigt.

Im zurückliegenden Halbjahr, das am 30. Juni 2023 endete, erzielten die Australier einen Umsatz von 7,4 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,7 Milliarden Dollar in den Büchern. Zum Vergleich: Santos erzielte bei einem Halbjahresumsatz von 2,96 Milliarden Dollar einen Nettogewinn von 801 Millionen Dollar.

Synergien reichen nicht aus

Santos stellte klar, dass die beiden in Australien ansässigen Energieunternehmen nach einem anfänglichen Informationsaustausch nicht genügend Synergien identifiziert hatten, um einen Zusammenschluss im besten Interesse ihrer Aktionäre zu rechtfertigen. Derzeit ist Woodside rund 39 Milliarden Dollar wert, während Santos mit 16 Milliarden Dollar bewertet ist.

Santos unter Zugzwang

Santos hatte im November angedeutet, dass es mit Beratern an möglichen Strategieänderungen arbeitet, nachdem die Marktbewertung des Unternehmens hinter der anderer Unternehmen zurückgeblieben war. Nachdem Santos am Mittwoch bekannt gegeben hatte, dass “keine ausreichenden Kombinationsvorteile identifiziert wurden, um eine Fusion zu unterstützen”, erklärte das Unternehmen, es werde weiterhin “Optionen zur Wertsteigerung” prüfen.

Ein Weg, den Investoren bereits in Betracht gezogen haben, ist die Trennung der Flüssigerdgas (LNG)-Aktiva – die wegen ihrer Nähe zu den wachsenden Nachfragezentren Asiens geschätzt werden – von anderen Aktivitäten in Australien und Alaska. Dies könnte große Investoren anlocken, die LNG-Wachstum im Fokus haben.

Woodside hält die Augen weiter offen

Woodside, das seine Produktion in den letzten zwei Jahren erhöht hat und Projekte wie das Scarborough-Projekt entwickelt, sieht weiterhin ein günstiges Wachstum im LNG-Sektor. “Der globale LNG-Sektor bietet ein erhebliches Wertschöpfungspotenzial”, sagte Chief Executive Officer Meg O’Neill in einer Erklärung und fügte hinzu, dass das Unternehmen bei Fusionen und Übernahmen diszipliniert vorgehen werde.

Es wird erwartet, dass LNG eine langfristige Rolle bei der Energiewende spielen wird, insbesondere da die Entwicklungsländer versuchen, den steigenden Energiebedarf zu decken und die Abhängigkeit von Kohle zu verringern.