WeWork: Kommt nach dem Crash die große Gewinnchance?

Inhaltsverzeichnis

Haben Sie auf Apple TV die neue Serie „WeCrashed“ gesehen? In der Serie, die Kritiker bereits als beste Apple-Serie ausloben,  geht es um Adam Neumann sowie den Aufstieg und Fall seines Unternehmens WeWork (WKN: A3C5TW).

In der Realität könnte WeWork für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sein, da es nach dem in der Serie gezeigten Crash bald wieder aufwärts gehen könnte. Die Analysten der unabhängigen Investmentbank Piper Sandler sprechen von lukrativen Gewinnchancen.

Geniale Geschäftsidee. Desaströses Management.

Neumanns Idee, Büroflächen und Coworking Spaces für Selbstständige und Unternehmen anzubieten, war grundsätzlich gut. Bis heute wissen zahlreiche Unternehmer zu schätzen, dass Coworking Spaces weitaus flexibler sind als fest angemietete Büroflächen. Softbank als größter Wagniskapitalgeber der Welt unterstützte WeWork bis 2019 mit insgesamt 9 Milliarden Euro.

Chart WeWork, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Die gute Geschäftsidee konnte bei WeWork jedoch nicht die schlechte Geschäftsführung wettmachen. Das Unternehmen ist viel zu schnell zu aggressiv gewachsen und war mit 47 Milliarden Dollar massiv überbewertet.

Das Unternehmen häufte immer mehr Schulden an, während Gründer Neumann Millionen für exzessive Partys ausgab. Außerdem zahlte er sich ein immens hohes Unternehmergehalt aus und kaufte Luxusimmobilien in Bestlagen, die er zu teuren Konditionen an WeWork weitervermietete.

Wert des Unternehmens stürzte von 47 auf 8 Milliarden Dollar ab

Den Schein des erfolgreichen, charismatischen Jungunternehmers konnte Neumann bis 2019 wahren. Dann platzte die Blase und Neumann flog im hohen Bogen aus dem Chefsessel. Jetzt haben die Unternehmensleitung erfahrene Manager übernommen, unter ihnen als CEO Sandeep Mathroni, der aus seiner Zeit bei der Immobiliengesellschaft Brookfield Properties eine Menge an Erfahrungen mitbringt.

Die Sanierung des Unternehmens geht zügig voran, der Börsengang durch die Hintertür per SPAC ist im letzten Herbst gelungen. Dennoch hat WeWork noch mit den schlechten Geschäftszahlen zu kämpfen. Im letzten Jahr ist der Umsatz um ungefähr ein Viertel eingebrochen auf rund 2,5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig stiegen die Verluste auf 4,4 Milliarden Dollar. Die Aktie ist um 40 Prozent gefallen.

Schwarze Zahlen in Aussicht

Für das Unternehmen spricht, dass die Auslastung der Büros an inzwischen insgesamt 700 Standorten bei 63 Prozent liegt. Aus diesem Grund wird für dieses Jahr ein Umsatzplus von 30 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar erwartet. Darüber hinaus verspricht CEO Sandeep Mathroni Schuldenfreiheit und profitables Arbeiten in spätestens zwei Jahren.

16 Jahre nach der Gründung könnte WeWork also schwarze Zahlen schreiben. Bisher sieht es auch so aus, als ob dies funktionieren könnte. Seit 2019 konnte Mathroni bereits 1,5 Milliarden Dollar einsparen und die Mietverpflichtungen drücken.

Die Analysten von Piper Sandler haben jetzt ein Aktienziel von 10 Dollar herausgegeben. Das wäre ein Kurssprung von 45 Prozent, weshalb WeWork auf jeden Fall Ihre Aufmerksamkeit verdient.