Wer kein Hawaiihemd tragen mag, legt’s ins Depot
„Ugly is the new cool” – ein Trend, der schon im letzten Jahr fußfasste und sich in diesen Sommer fortsetzt, wenn es um das Tragen von Hawaiihemden geht.
Viele Menschen verbinden mit den buntbedruckten Kurzarmhemden immer noch das Klischee des Touristen um die 50, der Strohhut trägt und mit umgehängter Kamera Land und Leute nervt. Eventuell erinnern Sie sich auch noch an Tom Selleck, der alias Magnum im Hawaiihemd Verbrecher jagte.
Prada und Rap-Stars machen es vor
Nachdem die Modeikone Muiccia Prada bereits in ihrer Herbst/Winter-Kollektion 2018 verschiedene Hawaiihemden präsentierte und Rapstars mit Blüten und Bananen aufliefen, scheint der Klassiker nun zum It-Piece zu werden. Und das wiederum ist für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant.
Wir möchten Ihnen heute Tommy Bahama (WKN: 859547) vorstellen, eine Modemarke, die sich auf Haiwaiihemden für Männer und Sommerkleidung für Frauen spezialisiert hat.
Quelle: Aktien Screener Investor Verlag
Das Unternehmen gehört zum Mutterkonzern Oxford Industries, eine Britische Modemarke, die sechs Modemarken unter ihrem Dach vereint. Allerdings bringt Tommy Bahama mit Abstand den meisten Umsatz. Dieser macht bei Oxford Industries 60 % aus, im abgelaufenen Geschäftsjahr waren es 1 Milliarde Dollar. Das ist viel für eine Modemarke, die bisher noch nicht allzu bekannt ist.
Bruttomarge nahe bei Hermes oder Louis Vuitton
Tommy Bahama wächst schnell. In den vergangenen zwei Jahren lag das Wachstum im Durchschnitt bei 38 %. Die Bruttomarge von 62 % ist vergleichbar mit der bekannter Marken. Dazu gehören zum Beispiel Lululemon oder Ralph Lauren. Sogar Luxusmarken wie Hermes oder Louis Vuitton sind nicht mehr weit entfernt.
Die guten Zahlen sind zum einen mit hohen Verkaufspreisen zu begründen. Ein T-Shirt der Marke Tommy Bahama kostet rund 100 Dollar, ein Hemd 150 Dollar. Von Vorteil ist jedoch sicherlich die geänderte Retailstrategie. Früher verkaufte Tommy Bahama ausschließlich in Läden. Heute sind die Klamotten auch weiterhin in Läden zu finden, werden aber zu 80 % D-to-C, also direkt über die Webseite verkauft.
20 % Plus bis zum Jahresende möglich
Trotz der beeindruckenden Zahlen ist die Aktie gerade einmal um 8 % gestiegen, unter anderem, weil Tommy Bahama viel investiert hat. Das Unternehmen konzentriert sich inzwischen nicht mehr ausschließlich auf Mode, sondern öffnet auch Bars und Restaurants, um den Kunden das Urlaubsflair noch näher zu bringen. Die Investitionsausgaben sollen sich deshalb auf 90 Milliarden Dollar verdoppeln. Das drückt natürlich die Margen, aber Umsatz und Gewinn sollen bis Ende des Jahres auf ein Rekordhoch steigen. Der Börsenwert des Unternehmens liegt aktuell bei 1,7 Milliarden Dollar. Analysten sind der Meinung, dass die Aktie im Laufe des Jahres noch circa 20 % steigen kann. Interessant ist auch, dass die Firmenbewertung im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche recht niedrig ist.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
