Wells Fargo: Vorsicht, Doppel-Top

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Eine Kaufempfehlung einer renommierten Investmentbank mag für viele Trader eine Motivation für einen Long Trade sein. Goldman Sachs hat sich in dieser Hinsicht aus dem Fenster gelehnt und gleich noch das Kursziel von 68 auf 72 USD erhöht.

Optimismus trotz Kreditausfällen in Milliardenhöhe!

Wells Fargo ist eine der großen, systemrelevanten US-Banken. Beim Blick in die Nachrichten fallen zunächst diverse Kreditausfälle in Milliardenhöhe auf. Zumindest laut den fundamentalen Kennzahlen der bisherigen drei Quartale des laufenden Jahres gelang es, diese irgendwie wegzustecken. Immerhin lagen die Gewinne je Aktie jeweils über den Erwartungen der Mehrheit der Analysten. Für die kommenden Vierteljahre sehen deren Prognosen ebenfalls weitere Steigerungen vor. Fraglich ist, woher der Optimismus kommt – ist die nächste Bankenrettungswelle schon eingepreist?

Chartbild der Wells-Fargo-Aktie

Zunächst sehen Sie einmal sehen Sie einen mustergültigen Kurssprung aus der abfallenden Diagonale heraus rund um die Q2-Zahlen. Eine längerfristige Betrachtung offenbart eine Annäherung an das Hoch aus 2018. Somit formiert sich gerade ein Doppel-Top, was uns erst einmal mit einem Rücksetzer – etwa auf das Niveau des Hochs aus dem Mai – rechnen lässt. Von dort könnte die Aktie mit neuem Schwung nach oben starten. Sobald dann im nächsten Anlauf der Widerstand bei circa 66 USD geknackt ist, rückt auch das von Goldman Sachs genannte Kursziel in Reichweite.

Wells Fargo (ISIN US9497461015) – 1 Jahr im Tageschart; Quelle: aktienscreener.com

Fazit

Aktienkurse können sehr lange irrational verlaufen. Das gilt auch für systemrelevante Banken wie Wells Fargo. Kurseinbrüche können dann schlagartig kommen, wenn etwa Zahlungsausfälle die Schlagzeilen dominieren. Daher sollten Sie auch bei diesen Aktien vorsichtig agieren. In der momentanen Situation könnte das Wertpapier leicht überkauft sein.