Welche Geld-Parkplätze ich Ihnen empfehle
Mich erreichte in dieser Woche die Frage, wie man freies Kapital kurzfristig parken kann. Sie wissen: Ich empfehle Ihnen Aktien-Investments nur für die mittel- bis langfristige Geldanlage. Dann können Sie Schwankungen aussitzen, und die Chance ist sehr groß, im Laufe der Jahre unterm Strich ein sattes Plus zu erwirtschaften.
Was aber tun mit Geld, das Sie nicht für mehrere Jahre anlegen möchten, sondern das Sie womöglich bald schon wieder brauchen? Lassen Sie uns hier einen Blick auf zwei einfache Möglichkeiten werfen.
Möglichkeit 1: Tagesgeld (mein Favorit)
Idealerweise eröffnen Sie ein Tagesgeldkonto. Das ist ein Konto bei Ihrer Bank, das anders als Ihr Girokonto nicht alle Funktionen im Zahlungsverkehr bietet. Sie können dort aber Ihr Geld parken und bekommen Zinsen. Außerdem haben Sie bankentäglich Zugriff darauf. Eine Überweisung ist allerdings in aller Regel nur möglich auf ein so genanntes Referenzkonto, das Sie vorher festlegen, Lastschriften, Daueraufträge und sonstige Verfügungen sind nicht vorgesehen. Als Referenzkonto wählen Sie normalerweise Ihr Girokonto.
Vorteil: Sie bekommen auf diesem Konto einen marktnahen Guthabenzins. Dieser Guthabenzins ist allerdings variabel. Er steigt, wenn die Leitzinsen der EZB steigen, und er sinkt, wenn die Leitzinsen sinken. Beim Tagesgeld gibt es viele Schnäppchenangebote, die Sie auf Vergleichsportalen wie beispielsweise der Finanzberatung Max Herbst (FMH) aus Frankfurt finden (www.fmh.de).
Ein Tagesgeldkonto ist eine prima Sache. Sie zahlen keinerlei Transaktionsgebühren, um Ihr Geld dorthin zu verfrachten. Und es kostet Sie ebenfalls keinen Cent, sich ihre dort liegenden Geldreserven wieder aufs Girokonto zu überweisen. Auch laufende Kosten fallen nicht an. In einer Hinsicht müssen Sie allerdings aufpassen: Wenn Sie sehr große Summen dort parken wollen.
Denn Sie wissen vielleicht noch aus einer meiner früheren Schlussgong-Ausgaben: Die Einlagensicherung, die Ihr Vermögen bei einer Bankenpleite schützt, beschränkt sich bei manchen Banken nur auf die gesetzlich vorgeschriebenen 100.000 €. Privatbanken, die mehr absichern, schützen derzeit maximal 3 Mio. € bei Privatkunden. Daher sollten Sie niemals mehr Geld bei einer Bank deponieren, als abgesichert ist. Bevor der maximale Schutzumfang überschritten wird, rate ich Ihnen zu Möglichkeit 2.
Möglichkeit 2: Geldmarkt-Fonds bzw. Geldmarkt-ETFs
Sollten Sie größere Summen unterbringen wollen, für die die Einlagensicherung Ihrer Bank nicht mehr ausreicht, dann gibt es noch eine Alternative. Sie heißt „Geldmarkt-Fonds“ bzw. Geldmarkt-ETFs.
Dabei handelt es sich um Anleihefonds. Anders als bei klassischen Rentenfonds sind im Portfolio von Geldmarktfonds allerdings nur Anleihen mit sehr kurzer Restlaufzeit enthalten. Diese Papiere unterliegen kaum mehr Kursschwankungen. Stattdessen zählt der Guthabenzins, der aufgrund dieser Besonderheit sehr marktnah ist.
Wegen der geringen Gebühren sind (passive) Geldmarkt-ETFs den (aktiv gemanagten) Geldmarkt-Fonds vorzuziehen. Außerdem zahlen Sie bei Kauf und Verkauf jeweils Transaktionsgebühren. Auch jährliche Verwaltungsgebühren fallen an.
Mein Fazit: Tagesgeld und Geldmarktfonds als Kapital-Parkplatz, Aktien für die Rendite
Tagesgeld und Geldmarktfonds können Sie als Geldparkplätze für (womöglich) bald wieder benötigte Beträge nutzen. Eine Vermögensmehrung ist damit jedoch kaum möglich, oft schaffen Sie damit noch nicht einmal den Inflationsausgleich. Aber kurzfristig haben diese Anlage-Möglichkeiten doch ihre Berechtigung.
Für den Vermögensaufbau sorgen dann zusätzliche Investments in Aktien und sonstigen Wertpapiere, die ich Ihnen in meinen Publikationen empfehle. Damit sind Sie gut aufgestellt.