Wegen Corona-Panik? Deutsches Konsumklima stagniert

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Überall auf der Welt haben Regierungen der Wirtschaft in der Corona-Krise gestützt. Insgesamt wurden dabei 10 Billionen Dollar verbraten.

An der Spitze stehen die USA, die allein mehr als 5 Billionen Dollar zur Bekämpfung der dortigen Rezession aufgewendet haben. Das sind immerhin 25 % der Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft der Welt.

Die riesigen Summen sind sicherlich auch ein wichtiger Grund, weshalb die US-Wirtschaft in den letzten Quartalen deutlich schneller gewachsen ist als viele andere Länder.

Die Wirtschaft muss jetzt endlich wieder auf eigenen Beinen stehen (dürfen)

Das Problem ist nun aber folgendes: Die Wirtschaft kann nicht ewig weiter an der Zitze des Staates hängenbleiben. Sie muss aus eigener Kraft wachsen. Tut sie das nicht, schlittern die meisten Staaten spätestens im kommenden Jahr in die nächste Rezession.

Bereits jetzt zeigen sich erste Bremsspuren beim Wachstum, da die meisten Hilfen auslaufen und neue Direktzahlungen nicht in Sicht sind. Nun muss sich zeigen, ob die Wirtschaft auch ohne permanente Hilfen aus dem Steuertopf funktionieren kann.

Folgen neuer Corona-Panik? Deutsches Konsumklima stagniert

Einen Hinweis darauf liefern uns die aktuellen Daten zum GfK-Konsumklima. Hier stellt sich der Wert für den August auf minus 0,3 Punkte und damit deutlich unter die Erwartungen, die bei +1,0 Punkten lagen. Gegenüber dem Vormonat ergibt sich keine Veränderung. Das Konsumklima verharrt im leicht negativen Bereich. Damit lässt sich keine gesteigerte Ausgabenfreude mehr bei den Verbrauchern erkennen, was kein gutes Zeichen für die Wirtschaft ist.

GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl begründet die stagnierende Stimmungslage der Verbraucher mit der Entwicklung der Corona-Pandemie. “Die Phase sinkender Inzidenzen ist zu Ende gegangen und die Infektionszahlen steigen wieder. Dies verhindert gegenwärtig einen weiteren deutlichen Anstieg der Konsumstimmung”.

Politik hängt an völlig veralteten Pandemiezahlen

Offenbar wirkt sich die Drohkulisse von Seiten mancher Politiker, die ohne jede fundierte Grundlage 800er Inzidenzen und hunderttausende Neuinfektionen als ultimatives Horrorszenario im Herbst ausrufen, bereits negativ auf die Wirtschaft aus. Es wäre besser, diese Leute würden sich endlich von solchen willkürlichen Horrorprognosen lösen.

Denn jetzt im Jahr 2 der Pandemie ist mit einer mehrheitlich geimpften Bevölkerung (und damit voraussichtlich deutlich weniger schweren Verläufen, insbesondere in der Risikogruppe der über 60-Jährigen) nicht mehr damit zu rechnen, dass der bekannte Zusammenhang zwischen Inzidenz und einer möglicher Überlastung der Krankenhäuser fortbesteht. Andernfalls könnte man sich die Impfungen auch gleich schenken.

Namhafte Epidemiologen empfehlen inzwischen mindestens eine zusätzliche Orientierung an Hospitalisierung und/ oder Intensivbelegung. Immerhin zeigte sich Gesundheitsminister Spahn zuletzt offen für eine solche Modifikation.

Direkter Zusammenhang zwischen Konsum und Pandemiestimmung erkennbar

Aber zurück zur Konjunktur. Beim GfK Konsumklima sehen wir immerhin eine mittelfristige Verbesserung gegenüber dem jüngsten Tiefpunkt im Februar, wo der Wert bei -15,5 Punkten lag. In den positiven Bereich ist der Indikator aber seit Ausbruch der Coronakrise nie wieder vorgedrungen.

Interessanterweise scheint es einen direkten Zusammenhang zwischen postulierter Pandemie-Entwicklung („Inzidenzen“), Untergangs-Stimmung in der Politik und Konsumklima zu geben. Das heißt, jede Verschlechterung der Zahlen und jede Verschärfung von Abwehrmaßnahmen wirkt sich direkt negativ auf das Konsumklima aus.

Steuern wir direkt auf die nächste Coronakrise zu?

Mit der aktuellen Panikmache mancher Politiker und Medien vor einer möglichen vierten Welle, die zwar angesichts des deutlichen Impf-Fortschrittes nur noch geringe Auswirkungen auf das Gesundheitswesen entfalten dürfte, scheint jedoch ein unnötiger, neuerlicher Wirtschaftseinbruch nicht mehr undenkbar.

Die Folgen können verheerend sein. Sie reichen von der nächsten schweren Rezession bis hin zu einer erneuten Finanzkrise durch einen Schuldenkollaps. Beides kann die Politik nicht ernsthaft wollen.