Was wäre, wenn Donald Trump die Wahl gewinnt? Gold im Fokus

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Bestimmt haben Sie sich diese Frage auch schon gestellt: Was passiert mit meinen Vermögensanlagen, wenn Donald Trump im November die Wahl gewinnt und im Januar zum 48. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt wird?

Zumindest wenn Sie Gold in Ihrem Depot haben sollten, dürften Sie für eine zweite Amtszeit des umstrittenen Immobilienmoguls gewappnet sein. Das ist das Ergebnis einer neuen Umfrage des US-Wirtschaftsdiensts Bloomberg. Diese legt nämlich nahe, dass der Goldpreis im Falle eines Trump-Siegs weiter steigen könnte.

Zunächst: Bloomberg hat im Rahmen seiner MLIV Pulse-Umfrage 480 Personen, darunter Portfoliomanager, Ökonomen und Privatanleger, zu ihrer Meinung bezüglich sogenannter Trump-Trades befragt. Dabei ging es darum, welche Assets von einer Rückkehr des Milliardärs ins Oval Office profitieren würden.

Bloomberg-Umfrage: Mehrheit sieht Gold als Absicherung gegen Trump

53 % der Befragten gaben demnach an, dass sich Gold besonders als „sicherer Hafen“ während einer möglichen Trump-Präsidentschaft eignen würde. Auf Platz 2 folgte der US-Dollar mit 26 % und auf Platz 3 der Schweizer Franken mit 21 %. Gleichzeitig rechnen mehr als 60 % der Umfrageteilnehmer damit, dass sich der US-Dollar durch Trump letztendlich abschwächen würde.

Ein schwacher US-Dollar stärkt in der Regel den Goldpreis. Hintergrund: Da der Dollar die weltweit anerkannte Leitwährung ist, werden die meisten Rohstoffe – darunter auch Gold – über den Greenback gehandelt. Kauft ein ausländischer Anleger nun Gold, ist dessen Trade stark mit dem Dollarpreis verbunden. Ist der Dollar also etwa im Vergleich zum Euro eher schwach, wird der Goldkauf im Euroraum günstiger, was die Nachfrage und schließlich auch den Weltmarktpreis unterstützt.

Würden Trump und Vance eine „Entdollarisierung“ vorantreiben?

Einige der von Bloomberg befragten Experten jedenfalls sehen mögliche Dollar-Abschwächungen durch Trump. So könnten die anhaltend hohen Defizite und die bald sinkenden Leitzinsen zu einer „Entdollarisierung“ führen. Der US-Dollar wird in Zeiten geopolitischer Krisen oftmals als „sicherer Hafen“ gesehen. Doch die unklare politische Perspektive der USA gerade mit Blick auf Donald Trump scheint dieses Paradigma ins Wanken zu bringen.

So wird erwartet, dass sich unter Trump die internationalen Krisen und der Protektionismus zuspitzen könnten. Schon in den letzten Monaten hatten einige Zentralbanken gerade in Schwellenländern ihre Gold-Käufe erhöht, um sich unabhängiger vom US-Dollar zu machen. Der Grund: Die USA könnten – ähnlich wie Sie es bereits bei Russland getan hatten – den Dollar als Waffe nutzen, und ausländische Bestände einfrieren.  Diese Befürchtung dürfte laut Experten dazu führen, dass die Bedeutung des Dollars auf globaler Ebene eher zurückgehen wird – zugunsten von Gold.

Zudem, so die Experten weiter, wolle Trump Steuersenkungen durchsetzen und den Schuldenberg der USA weiter vergrößern. Das würde noch mehr Anleger zu Gold treiben, die in dem Edelmetall einen sicheren Hafen sehen. Ohnehin hat Trumps Vizekandidat J.D. Vance längst angekündigt, einen schwächeren Dollar zu forcieren, damit die amerikanischen Exporte billiger werden.

Ganz unproblematisch ist das Ganze jedoch nicht. Ein schwächerer Dollar würde wahrscheinlich die Inflation in den USA wieder anheizen. Davon würde Gold zwar zunächst profitieren, da das Edelmetall als Absicherung gegen hohe Teuerungsraten gilt. Perspektivisch müsste die Zentralbank FED bei nachhaltig hoher Inflation aber wieder die Zinsen anziehen, um die Wirtschaft abzukühlen, wodurch Gold unter Druck geraten könnte.

Goldpreis auf Rekordkurs

Insgesamt aber sehen die von Bloomberg befragten Experten für Gold mehr Chancen als Risiken: Der Goldpreis könnte somit seine ohnehin starke Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen, die indes sowohl unter Donald Trump (2017-2021) als auch unter Joe Biden (2021 – heute) lukrativ war (Gold in USD, Stand: 29.07.2024, 9:30 Uhr):

Quelle: www.aktienscreener.com

Wichtig für die weitere Entwicklung sind freilich nicht nur die Präsidentschaftswahlen, sondern auch die zeitgleich stattfindenden Kongresswahlen. Sollte Trump zum Präsidenten gewählt werden und die Republikaner auch im Parlament einen Erdrutschsieg erzielen, könnte das Weiße Haus in Sachen Wirtschaftspolitik und Protektionismus wesentlich ungezügelter agieren. Das würde den Goldpreis laut den Experten zusätzlich antreiben.

Mein Fazit für Sie

Gold und Gold-Aktien haben Ihnen in den letzten Monaten und Jahren bereits starke Gewinne beschert, insofern sie rechtzeitig investiert waren bzw. sind. Und tatsächlich spricht aktuell meiner Meinung nach vieles dafür, dass das Edelmetall ein glänzender Renditebringer bleiben wird – und das selbst ohne Donald Trump.

Unabhängig vom Wahlausgang dürften die geopolitischen Krisen, die Handelskonflikte sowie das wachsende US-Defizit anhalten, was den US-Dollar tendenziell abschwächen und Gold stärken dürfte. Durch Trump würden diese Aspekte wohl lediglich verstärkt werden.